Feuerwehrkameraden aus dem Landkreis Roth auf großer Reise

4. November 2025

Begegnung mit New Yorks Helden

Landkreis Roth/New York. – Eine Reise, die lange in den Köpfen der Feuerwehrkameraden schlummerte, wurde im September 2025 endlich Wirklichkeit: 17 Feuerwehrleute aus dem Landkreis Roth machten sich auf den Weg in die Millionenmetropole New York City. Ziel der außergewöhnlichen Fahrt war nicht nur das Erkunden der Stadt, sondern vor allem der Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen des FDNY (Fire Department of New York) – und das ehrende Gedenken an die beim Terroranschlag vom 11. September 2001 gefallenen Feuerwehrleuten.

Organisiert wurde die Reise von den Kreisbrandmeistern Fabian Masching und Matthias Hiltner, „zusammen mit einem Feuerwehrkollegen aus Bocholt, der die entsprechenden Kontakte zu dem FDNY hat“, wie Fabian Masching anmerkt.

Ein Gedenken mit Gänsehautmomenten

Bereits kurz nach der Ankunft stand der emotionalste Teil der Reise bevor: die Teilnahme an der offiziellen 9/11-Gedenkfeier. In Uniform reihten sich die Feuerwehrleute aus dem Landkreis Roth Seite an Seite mit Kräften des FDNY und anderer Nationen ein, während die Namen der 343 beim Anschlag ums Leben gekommenen Feuerwehrleuten einzeln verlesen wurden – begleitet von ehrwürdigen Glockenschlägen. Ein Moment, der unter die Haut ging.

Besonders bewegend: Die deutschen Kameraden durften den sogenannten „Inner Circle“ am Ground Zero betreten und dort gemeinsam mit Angehörigen der Opfer gedenken. Gespräche mit Betroffenen und der Besuch des Memorials hinterließen bleibende Eindrücke. Auch der Abstecher zur legendären Feuerwache 10 („Tenhouse“) direkt am World Trade Center war für viele ein unvergesslicher Moment.

Blick hinter die Kulissen des FDNY

Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch der „Fire Academy – The Rock“, dem zentralen Ausbildungszentrum der New Yorker Feuerwehr. Nach einer offiziellen Begrüßung tauschten die Delegationen Erinnerungsstücke aus – darunter Abzeichen und einen eigens gestalteten Bierkrug aus dem Landkreis Roth. Anschließend konnten die Gäste das weitläufige Trainingsgelände erkunden, wo Einsätze in Brandhäusern, Tunneln und Gefahrgut-Szenarien realitätsnah simuliert werden.

Mehrere Wachen öffneten den deutschen Gästen ihre Tore – darunter u.a. die Wache in Harlem mit Ladder 40, die Wache in Queens mit Ladder 116 (erst zwei Wochen zuvor neu in Dienst gestellt) und Engine 261 sowie die berühmte „Ghostbusters-Wache“ mit Ladder 8.
„Die amerikanischen Kameraden haben uns mit offenen Armen empfangen. Bei Kaffee, Smalltalk und Fachgesprächen konnten wir wertvolle Einblicke in ihren Arbeitsalltag gewinnen“, erzählt Matthias Hiltner.

Auch der Besuch der „Fire Zone“, dem offiziellen Informations- und Schulungszentrum der Feuerwehr New York, bot Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch über Brandschutzerziehung und Prävention – inklusive einer exklusiven Vorführung für die Gäste aus Bayern.

Kultur, Kameradschaft und die Steuben-Parade

Neben den Feuerwehrterminen blieb auch Zeit, die Weltstadt zu erleben: Times Square, Central Park, Brooklyn Bridge, Rockefeller Center – und sogar Ausflüge nach Washington D.C. und zu den Niagara-Fällen standen auf dem Programm.

Krönender Abschluss der Reise war die Teilnahme an der traditionsreichen Steuben-Parade auf der Fifth Avenue. Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz marschierte die Gruppe im Block 112, begleitet von einem eigens entworfenen Banner sowie bayerischer und deutscher Flagge. Tausende Zuschauer säumten die Straßen, jubelten den uniformierten Teilnehmern zu – ein sichtbares Zeichen gelebter Freundschaft über Kontinente hinweg.

Im Anschluss danach ging es zur Stärkung in die Regis High School, wo wir bei Hotdogs und Getränken weiter Kontakte vertieften. Am Nachmittag zogen wir dann gemeinsam in den Central Park, um das Oktoberfest zu besuchen – mit bayerischen Schmankerln, Musik und vielen neuen Freundschaften.

Fazit: Mehr als nur eine Reise

Die Fahrt nach New York war für die Feuerwehrkameraden aus dem Landkreis Roth weit mehr als ein touristisches Abenteuer. Sie war Ausdruck internationaler Verbundenheit, Respekt und Wertschätzung für den Dienst am Nächsten.
„Diese Begegnungen und Erlebnisse werden uns noch lange begleiten“, fasst Matthias Hiltner zusammen. Eine Reise, die Kameradschaft und Menschlichkeit über Grenzen hinweg erlebbar machte – und die wohl keiner der Beteiligten so schnell vergessen wird.

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Text: Matthias Hiltner

Bilder: Matthias Hiltner / Kreisbrandinspektion Lkr. Roth