Der Abwehrende Brandschutz und der Technische Hilfsdienst werden in Bayern zu 99 % durch Freiwillige Feuerwehren sichergestellt. Das sind rund 7.700 Freiwillige Feuerwehren mit ca. 320.000 Ehrenamtlichen Feuerwehrmännern und -frauen. Nur in den sieben Großstädten die über 100.000 Einwohner haben, gibt es Berufsfeuerwehren. Zudem gibt es in über 170 Betrieben wie z.B. BMW, Flughafen München oder andere Industrieunternehmen geforderte oder freiwillige, staatlich anerkannte Werkfeuerwehren. Und dann gibt es auch noch rund 80 Betriebe, die eine freiwillige Betriebsfeuerwehr mit Betriebsangehörigen unterhalten.
Die Freiwilligen Feuerwehren werden auf der Grundlage des Bayerischen Feuerwehrgesetzes von den Gemeinden und Städten (über 2.050) aufgestellt, ausgerüstet und unterhalten. Sie sind damit ein Teil der kommunalen Daseinsvorsorge für den Bürger. Bei den Freiwilligen Feuerwehren besteht das Personal aus ehrenamtlich tätigen Bürgern. D. h., dass diese neben ihrer eigentlich beruflichen Tätigkeit ein sicherheitsrelevantes Ehrenamt im Rahmen einer Pflichtaufgabe der Gemeinde/Stadt, ausüben. Dafür erhalten sie kein Geld! Die Gemeinde/Stadt stellt hierbei nur die Ausstattung bereit. Der ehrenamtliche Bürger stellt seine Freizeit und seine Arbeitskraft der Gemeinde zur Verfügung. Finden sich nicht genügend ehrenamtliche Bürger für den ehrenamtlichen Feuerwehrdienst, kann die Gemeinde eine Pflichtfeuerwehr anordnen. Nach dem Bayerischen Feuerwehrgesetz können alle Gemeindebürger zwischen dem 18. und dem vollendeten 60. Lebensjahr zum Feuerwehrdienst herangezogen werden.
Die Größe und Ausstattung einer Freiwilligen Feuerwehr richtet sich nach der Größe, der Struktur und der Einwohnerzahl des Gemeindegebietes. So gibt es Gemeinden mit nur einer aber auch Gemeinden mit mehreren Freiwilligen Feuerwehren, die u. U. auch nur für einen Ortsteil zuständig sein können.
Nachfolgend ein paar Beispiele für die unterschiedlichen Strukturen Freiwilliger Feuerwehren:
In Städten mit über 100.000 Einwohnern reicht i.d.R. eine Freiwillige Feuerwehr zur Erfüllung der Aufgaben einer Stadt u.a. aufgrund der Einsatzhäufigkeit nicht aus. Hier können die Städte dann eine Berufsfeuerwehr mit Mitarbeitern des feuerwehrtechnischen Dienstes aufstellen. In Bayern sind dies die Städte Augsburg, Fürth, Ingolstadt, München, Nürnberg, Regensburg und Würzburg. Dort stehen insgesamt rund 2.500 hauptberufliche Feuerwehreinsatzkräfte im Schichtdienst rund um die Uhr zur Verfügung.
Betriebe mit besonderen Gefahren müssen oder halten eine Werkfeuerwehr vor, deren Stärke und Ausstattung von den Gefährdungen des Betriebes abhängig ist. Das Personal wird von den Betrieben zum Teil hauptberuflich; in der Mehrzahl aber nebenberuflich aus den Betrieben gestellt.
Jährlich werden von den bayerischen Feuerwehren ca. 284.000 Einsätze abgearbeitet. Das heißt, dass in Bayern ca. alle 2 bis 3 Minuten eine Feuerwehr alarmiert wird.
Wie so ein Einsatz bei den Freiwilligen Feuerwehren aber auch bei den Berufsfeuerwehren abläuft, haben wir Ihnen nachfolgend einmal dargestellt.
Über soziale Medien verbreiten sich Informationen schnell. Das kann in Notfällen hilfreich sein - vorausgesetzt Sie suchen an den richtigen Stellen. Welche Apps sie installieren sollten und wo Sie gesicherte Informationen finden, haben wir Ihnen hier zusammengestellt.
Wichtig
Nicht immer haben Sie im Notfall eine funktionierende Internetverbindung. Deshalb gilt immer: Radio und/oder Fernseher einschalten, um aktuell informiert zu bleiben.
Die App des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe informiert Sie über Gefahren in dem Gebiet, in dem Sie sich gerade aufhalten. Sie können aber auch Warnmeldungen aus bestimmten Gebieten abonnieren. Verhaltenshinweise und allgemeine Notfalltipps von Experten helfen Ihnen dabei, sich auf mögliche Gefahren vorzubereiten. So können Sie sich und andere besser schützen.
Auf der Homepage finden Sie auch Informationen dazu, in welchen Regionen die Warnhinweise per App funktionieren.
www.bbk.bund.de/DE/NINA/Warn-App_NINA.html
Die App informiert Nutzer im Katastrophenfall und funktioniert ähnlich wie die Sirenen, durch die Menschen im Umkreis auf gefährliche Situationen aufmerksam gemacht werden. Nutzer können KATWARN kostenfrei im App-Store oder Google Play Store herunterladen.
Gibt es eine Warnung für das Gebiet, in dem Sie sich aufhalten, wird eine Nachricht auf Ihrem Handy angezeigt, gleichzeitig ertönt ein Signalton. In der Nachricht stehen nähere Informationen zur Situation und Verhaltenshinweise.
Über KATWARN erreichen Sie unter anderem Warnungen des Deutschen Wetterdienstes, der Feuerwehr oder auch der Stadt.
Wer kein Smartphone hat, kann sich auch per SMS informieren lassen. Schicken Sie dafür eine SMS an die Nummer 0163-75 58 842. In der SMS müssen Sie Ihre Postleitzahl angeben, so erreichen Sie die für Sie wichtigen Warnungen. Als Text schicken Sie deshalb: KATWARN 12345 (hier müssen Sie ihre eigene PLZ angeben).
Die kostenlose WarnWetter-App des Deutschen Wetterdienstes, versorgt die Einsatzkräfte des Katastrophenschutzes sowie die breite Öffentlichkeit mit wichtigen Hinweisen zur aktuellen Warn- und Wettersituation.
Mit "Meine Pegel" hat die Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) eine App für Smartphones und Tablets vorgestellt, die einen schnellen Überblick über die aktuellen Wasserstände an Flüssen und Seen in Deutschland ermöglicht.
Die App „Meine Pegel“ wurde aus Mitteln des Länderfinanzierungsprogramms „Wasser, Boden und Abfall“ gefördert und ist für die Betriebssysteme Android, iOS und WindowsPhone verfügbar. Sie kann über die jeweiligen App-Stores installiert werden.
Weitere Informationen zu „Meine Pegel“ finden Sie hier.
Einige Präsidien informieren bei aktuellen Ereignissen über Twitter, lesen können Sie deren Nachrichten auch ohne sich selbst anzumelden. Einen "echten" Account erkennen Sie an dem weißen Haken auf blauem Grund neben dem Namen. Der bedeutet, dass der Nutzer seine Identität bei Twitter nachgewiesen hat.
Polizei München
Die Münchner Polizei hat im Zuge der Schießerei am OEZ regelmäßig getwittert. Auch an Silvester wurde die Bevölkerung hier über die Terrorwarnung informiert.
@PolizeiMuenchen
twitter.com/PolizeiMuenchen
Facebook:
www.facebook.com/polizeimuenchen
Bundespolizei Bayern
Die Bundespolizei in Bayern nutzt Twitter vor allem, wenn größere Einsätze in Bayern stattfinden, zum Beispiel während des G7-Gipfels auf Schloss Elmau.
@bpol_by
twitter.com/bpol_by
Polizei Bayern
Weil nicht alle Präsidien einen eigenen Twitteraccount betreiben, können sie bei größeren Ereignissen diesen landesweiten Account nutzen.
@polby_1
twitter.com/polby_1
BR24
Bei BR24 finden Sie alle aktuellen Informationen und Links zu den Hintergründen auf der Website.
@BR24
twitter.com/BR24
Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
@BBK_Bund
twitter.com/bbk_bund
Bundesministerium des Inneren
@BMI_Bund
twitter.com/BMI_Bund
In Bayern wirken die Feuerwehren im Katastrophenschutz mit. Sie stellen mit ihren über 320.000 ehrenamtlichen Mitgliedern einen Großteil des personellen Helferpotentials dar.
Bayerisches Katastrophenschutzgesetz (BayKSG) PDF 359,8 KBBitte bilden Sie bei beginnender Staubildung, Schrittgeschwindigkeit und stillstehendem Verkehr immer eine Rettungsgasse und seien Sie anderen Verkehrsteilnehmern ein Vorbild. Der nachfolgende Verkehr wird durch Ihr richtiges Verhalten zum Mitmachen motiviert - erst wenn die Unfallstelle geräumt ist, geht es für alle weiter!
"Bitte bilden Sie eine Rettungsgasse" - so kann man es im Verkehrsfunk immer häufiger hören.
Feuerwehren, Rettungskräfte, die Polizei und andere Hilfsorganisationen beklagen oftmals, dass sie im Einsatz auf der Autobahn stark behindert werden. "Wertvolle Zeit, die für die Versorgung der Verletzten und die Räumung der Unfallstelle verloren geht", sagt Alfons Weinzierl, Vorsitzender des LFV Bayern. Als aktiver Feuerwehrdienstleistender hat er auch schon erlebt, dass eine Rettungsgasse nach der Durchfahrt der ersten Rettungskräfte sofort wieder geschlossen wird. Bei der Durchfahrt von Feuerwehr und Rettungskräften zählt jede Minute. Drei bis vier Minuten können bei der Durchfahrt einer bereits gebildeten Rettungsgasse gespart werden. Zeit, die über Leben und Tod entscheiden kann!
Zum richtigen Verhalten bei beginnender Staubildung und stockendem Verkehr besteht auf Seiten der Autofahrer Nachholbedarf. Das Bilden der Rettungsgasse ist in Paragraph 11 der Straßenverkehrsordnung geregelt.
Wie verhalten Sie sich richtig?
Richtiges Verhalten im Fall eines Unfalls oder bei einer Panne?
Warndreieck aufstellen
Woher weiß ich auf der Autobahn, wo ich bin?
Notrufnummer 112
Rettungskarte verkürzt die Rettungszeit!
Europaweit können Sie über die einheitliche Notrufnummer 112 rund um die Uhr Hilfe durch Feuerwehr und Rettungsdienst anfordern. In Bayern verbindet Sie der Notruf 112 mit der örtlichen Integrierten Leitstelle – aus allen Telefonnetzen vorwahl- und gebührenfrei.
Dank der Integrierten Leitstellen in Bayern ist die Notrufnummer 112 in Bayern auch per Fax erreichbar. So können auch Personen, die nicht sprechen oder hören können, schnell Hilfe holen. Auch beim Fax-Notruf müssen Sie keine Vorwahl eingeben.
Was muss beim Absetzen eines Notrufs beachtet werden?
Sollten Sie einen Notruf absetzen müssen, haben Sie immer diese 5-W-Fragen parat:
Der Bayerische Landtag hat am 11.07.2002 auf Initiative der Bayerischen Staatsregierung hin beschlossen, Integrierte Leitstellen einzurichten. Ziel ist es, dass die Bürgerinnen und Bürger im Notfall über die Rufnummer 112 nicht wie bisher nur die Feuerwehr, sondern auch den Rettungsdienst rufen können. In ganz Bayern wurden deshalb flächendeckend Integrierte Leitstellen (ILS) eingerichtet, in denen die Alarmierung von Feuerwehr und Rettungsdienst zusammengeführt wird. Dadurch können bei einem Brand oder medizinischen Notfall schnell und gezielt diejenigen Einsatzkräfte alarmiert werden, die am besten helfen können und am schnellsten vor Ort sind. In den Integrierten Leitstellen arbeiten qualifizierte Mitarbeiter mit modernster Informations- und Kommunikationstechnik und tragen damit wesentlich zu Schutz und Sicherheit der Menschen in Bayern bei.
Aufgaben und Funktionsweisen
Die ILS nehmen alle Notrufe unter der europaweit einheitlichen Notrufnummer 112 für Feuerwehr und Rettungsdienst entgegen, alarmieren die Einsatzkräfte und begleiten deren Einsätze. Die Integrierten Leitstellen verfügen über modernste Einsatzleit- und Kommunikationstechnik. Allein die technische Ausstattung einer ILS kostet über eine Million Euro; für die Verbindung der einzelnen Komponenten müssen im Leitstellengebäude mehrere Kilometer Kabel verlegt werden. Die ILS sind untereinander über ein exklusives Datennetz (virtual private network - VPN) verbunden. Sollte eine Leitstelle einmal ausfallen, so kann eine andere ihre Aufgaben vollständig übernehmen. Über das VPN sind die ILS auch mit den Polizeieinsatzzentralen verbunden, so dass auch hier ein rascher Informationsaustausch gewährleitstet ist und alle Maßnahmen der Gefahrenabwehr nahtlos ineinander greifen können.
Aufgabenträger für die Feuerwehr- und Rettungsdienstalarmierung sind die Zweckverbände für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF). Sie sind aus einer Umgründung der 26 Rettungszweckverbände in Bayern entstanden. Die Zweckverbände können die ILS in ihrem Bereich selbst errichten und betreiben, jedoch auch eines ihrer Mitglieder oder einen Dritten damit beauftragen. 18 Zweckverbände haben sich für kommunale Betreiber (ZRF, Landkreis, kreisfreie Stadt) entschieden, 8 ILS betreibt das Bayerische Rote Kreuz.