50 Jahre – Stammtisch der Löscher

15. Dezember 2022
Freiwillige Feuerwehr Bayern

Im Jahr 1972, also vor 50 Jahren fand in Wolkertshofen, Gem. Nassenfels am Waldrand eine Brandschutzübung statt. Im Anschluss an diese Waldbrandübung setzten sich 18 junge Männer aus den Reihen der Freiwilligen Feuerwehr Wolkertshofen zusammen und beschlossen die Gründung des ‚Stammtischs der Löscher‘, der bis heute nach wie vor aktiv ist.

Wolkertshofen. Im Jahr 1972, also vor 50 Jahren fand in Wolkertshofen, Gem. Nassenfels am Waldrand eine Brandschutzübung unter den damaligen Kommandanten Wendelin Merkl statt. Im Anschluss an diese Waldbrandübung setzten sich 18 junge Männer aus den Reihen der Freiwilligen Feuerwehr Wolkertshofen zusammen und beschlossen die Gründung des ‚Stammtischs der Löscher‘, der bis heute nach wie vor aktiv ist.

Nach der besagten Waldbrandübung wurde am Mittwoch, 18. Oktober 1972 eine Satzung aufgestellt und eine Wahl der Vorstandschaft durchgeführt, in der Ernst Rössler als Gründungsvorstand hervorging. Seine beiden Vertreter waren Ludwig Banzer und Balthasar Amler. Bereits in den Gründungsjahren lag dem Stammtisch die Geselligkeit aller Wolkertshofener am Herzen. So wurde bereits im ersten Stammtischjahr in Wolkertshofen wieder ein Maibaum unter der Federführung der Löscher aufgestellt. Weitere Feste folgten zeitnah: Das Sonnwendfeuer Ende Juni oder ein Spätsommerfest mit Feuerwerk „welches die rund 120 Besucher in Erstaunen versetzte“ – so ein Auszug aus der Chronik. Fest etabliert haben sich schon in den Gründerjahren regelmäßige Ausflüge: Zum einen die jährlichen Wanderungen mit Leiterwagerl am Vatertag und zum anderen dann die Touren wie beispielsweise an den Tegernsee, Achensee oder auch ins Ötztal. Wie bei jedem Stammtisch gehörten regelmäßige Treffen und auch Junggesellenabschiede fest zum Veranstaltungskalender. In den Anfangsjahren wurde zudem jährlich ein Kegelturnier unter den Stammtischbrüdern ausgetragen.

Durch die vielen Aktivitäten hat sich der Stammtisch seinen festen Platz im Dorfleben gesichert. Eine Folge hieraus war, dass zum 10-jährigen Bestehen aus den Reihen der Löscher bereits der 1.Kommandant Alois Strobl und der 2.  Kommandant Josef Schneider gestellt wurde, sowie zwei Maschinisten Balthasar Amler und Ludwig Banzer und zur Fahnenabordnung gehörte Erwin Schneider und Norbert Dittrich.     

Das 10-jährige Jubiläumsfest, welches zwar völlig verregnet war, wurde Dank des aufgestellten 200-Mann-Zeltes trotzdem zu einem vollen Erfolg. In den folgenden Jahren war der Stammtisch weiterhin so aktiv wie gewohnt: zu den Stammtischbrüdern gesellten sich mit der Zeit immer mehr Frauen und auch Kinder hinzu, so dass auch Familienausflüge nun mit im Repertoire des Stammtischs standen.

1982 wurde der 1. Kommandant Alois Strobl zum Kreisbrandmeister bestellt, sein Zuständigkeitsbereich umfasste 15 Feuerwehren.

Im Oktober 1992 wurde das 20-jährige Jubiläum gefeiert. Der Stammtisch hat in diesen Jahren sein Gesicht verändert: Aus den jungen Burschen sind Familienväter geworden – und so haben andere Prioritäten die Überhand gewonnen.

1994 wurde aus den Reihen der Löscher Kreisbrandmeister Alois Strobl zum Kreisbrandinspektor bestellt.

1997 verglich der damals amtierende Vorstand Erhard Funk den Stammtisch mit einem Segelflugzeug: Im ersten Jahrzehnt herrsche mächtig Aufwind; im zweiten Jahrzehnt musste manchmal mit der Thermik gekämpft werden und das dritte Jahrzehnt brachte den Stammtisch hin und wieder ins Trudeln. Zu dieser Zeit lagen die Prioritäten der Mitglieder oftmals in anderen Bereichen, so waren die Löscher bei den Dorfvereinen Schützen, Krieger, Gartenbau und Feuerwehr in den Vorstandschaften vertreten und stellten erste Vorstände und Stellvertreter.

Als Pfarrgemeinderäte und in der Kirchenverwaltung waren die Löscher ebenfalls vertreten, auch ein Gemeinderat wurde gestellt.    

2003 wurde Kreisbrandinspektor Alois Strobl zum Kreisbrandrat des Landkreises Eichstätt gewählt. Das Amt führte er bis zu seinem altersbedingtem Ausscheiden 2014 aus.

Weitere 10 Jahre später – also im Jahr 2007 – weckte sich der Stammtisch dann aus seinem Nickerchen auf und begann wieder mehrere Aktivitäten zu planen, so dass wieder etliche Termine den Stammtischkalender füllten. So konnte dann das 40-jährige Jubiläum auch wieder groß gefeiert werden. Am Feuerwehrhaus wurde ein Spiele-Turnier mit allen Wolkertshofener Stammtischen gefeiert.

Auch an den Ursprung – die Freiwillige Feuerwehr – wurde mit einer offiziellen Feuerwehrübung der Stammtischbrüder erinnert. Hierzu konnte sogar ein Drehleiter-Feuerwehrfahrzeug aus Kösching als Gast gewonnen werden.

Ausflüge beispielsweise in die Alpen oder nach Hamburg finden seitdem wieder regelmäßig statt.

Bereits ein Jahr vor dem großen Jubiläum folgte ein besonderes Highlight: An der Löscherwiese – also dem Ursprungsort des Stammtisches – direkt am Waldrand schuf der Stammtisch aus massiven Holzbanken einen Rastplatz, der nicht nur die Mitglieder zu einer Rast einlädt.

Das 50-jährige Jubiläum wurde dann pünktlich am 18. Oktober groß gefeiert: Nach einem Weißwurstfrühstück am Wolkertshofener Feuerwehrhaus blickten die Mitglieder auf die letzten fünf Jahrzehnte mit einem Stammtisch-Rückblick-Quiz zurück. Anschließend ging es dann zum Rastplatz der Löscher, wo mit Kaffee und Kuchen der Nachmittag begann. Nach einem Dankgottesdienst tags darauf gingen die Feierlichkeiten im Gasthaus Stark weiter. Nach Sektempfang und einem Ständchen des Frauenchors begann ein Festessen mit anschließendem Rückblick in Wort und Bild auf die Zeit seit 1972.

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Bericht:  EKBR Alois Strobl