Hilfskonvoi der bayerischen Feuerwehren für die Ukraine bringt 20 t Feuerwehrausrüstung und 8 Fahrzeuge nach Krakau
Der Konvoi verlief planmäßig. Die Einsatzkräfte haben in den frühen Morgenstunden des 17.08.2024 die Rückfahrt angetreten und sind inzwischen zu ihren jeweiligen Standorten zurückkehrt.
Unterschleißheim/ Krakau. Dem Spendenaufruf des Landesfeuerwehrverbandes Bayern sind erneut zahlreiche Freiwillige Feuerwehren, Werks- und Betriebsfeuerwehren, sowie Firmen, Städte und Gemeinden gefolgt, um die Feuerwehren in der Ukraine mit Feuerwehrausrüstung und Fahrzeugen zu unterstützen. Die Spenden wurden in der vergangenen Woche an zwei Sammelstellen in Nord- und Südbayern angeliefert, wo sie für den Weitertransport kommissioniert wurden.
Die Sammelstelle Nord an der Feuerwache der Freiwilligen Feuerwehr Großostheim wurde von Kommandant Alan Friedreich betreut. Die Sammelstelle Süd befand sich am Feuerwehrübungsplatz der Freiwilligen Feuerwehr Unterföhring und wurde von KBM Dr. Kilian Wimmer geleitet. Insgesamt wurden 20 t Feuerwehrausrüstung angeliefert, die sortiert und dokumentiert wurden, darunter Schutzausrüstung, sowie Geräte für den Brandeinsatz und für technische Hilfeleistungseinsätze.
Der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann verabschiedete den in Unterföhring startenden Hilfskonvoi persönlich am 14.08.2024. Der Minister zeigte sich beeindruckt von der Hilfsbereitschaft der bayerischen Feuerwehren: „Ich habe großen Respekt davor, dass der Landesfeuerwehrverband die Solidarität mit der ukrainischen Bevölkerung seit Kriegsbeginn ganz konkret lebt. Menschen in Not beizustehen, das gehört zu unseren Werten und deren Verteidigung ist in diesem schrecklichen Konflikt unerlässlich.“
Johann Eitzenberger, Vorsitzender des LFV Bayern und Marschführer des Konvois, dankte für die große Unterstützung, besonders der Bayerischen Staatsregierung und Innenminister Joachim Herrmann sowie der stellvertretenden Landrätin Annette Ganssmüller-Maluche, Landkreis München und dem 2. Bürgermeister der Gemeinde Unterföhring Manuel Prieler.
In einer bewegenden Rede dankte Oleksii Kravets, amtierender Generalkonsul der Ukraine in München, neben den vielen Spendern, Unterstützern und Organisatoren besonders den Einsatzkräften vor Ort für ihren Einsatz. „Ihre Unterstützung ist in diesen schwierigen Zeiten, in denen unser Land mit enormen Herausforderungen konfrontiert ist, von unschätzbarem Wert. Dank Ihrer Hilfe können wir besser auf die Bedürfnisse unserer Bevölkerung reagieren, die von den Folgen des Krieges betroffen ist.“
Deutlich wurde aber auch, wie dringend die Hilfe in der Ukraine nötig ist. „Heute ist der 993 Tag des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine. Während dieses Zeitraumes hatte die Ukraine große Verluste an Zivilbevölkerung und auch die Wirtschaft hat darunter sehr stark gelitten“, so Oleksii Kravets. Anschließend folgte eine aktuelle Statistik der Zerstörungen durch Russland in der Ukraine, die alle Anwesenden tief betroffen machte.
Am 15.08.2024, um 5:00 Uhr startete der Konvoi Richtung Krakau. Der Konvoi umfasste 40 Einsatzkräfte mit 19 Fahrzeugen– 11 für den Transport, 8 Fahrzeuge, sowie eine Anhängeleiter, wurden gespendet und werden zukünftig ihren Dienst in der Ukraine tun. Unser Dank gilt allen spendenden Landkreisen, Städten und Gemeinden, die mit ihrer Spende einen wertvollen Beitrag dazu leisten, Menschenleben zu retten:
Stadt Altdorf b. Nürnberg: Löschfahrzeug LF 16/12; FRÄNKISCHE Rohrwerke: Tanklöschfahrzeug TLF 16/25; Gemeinde Grünwald: LF 16/12; Markt Kößlarn: LF 16; Stadt Neu-Ulm: LF 8/6, Müllfahrzeug; Gemeinde Pähl: Anhängeleiter; Gemeinde Ursberg: LF 8/6; Stadt Vilseck: TLF 16/25
Der Konvoi verlief planmäßig und die logistischen Herausforderungen, die beispielsweise die Betankung der 19 Fahrzeuge mit sich bringt, wurden reibungslos abgewickelt. Nach einer 16-stündigen Fahrt erreichte der Konvoi gegen 21 Uhr seinen Zielort, die Feuerwehrschule in Krakau.
Im Einsatz waren Einsatzkräfte der folgenden Freiwilligen Feuerwehren bzw. Organisationen:
Freiwillige Feuerwehren Altdorf, Bayersried, Dürrwangen, Erkheim, Garmisch, Grünwald, Köslarn, Neu-Ulm, Rosenheim, Röllbach, Straubing, Uffenheim, Unterschleißheim, Vilseck und Weiden, sowie Werkfeuerwehr Fränkische Rohrwerke, Staatliche Feuerwehrschule Geretsried und Landesfeuerwehrverband Bayern.
Am Freitag, 16.08.2024 wurden die Spenden an die Berufsfeuerwehr Krakau bzw. den polnischen Feuerwehrverband übergeben. In Krakau werden die gespendeten Fahrzeuge nach einer Einweisung in diese und deren Technik von ukrainischen Feuerwehren übernommen und an ihre neuen Einsatzorte in der Ukraine gebracht.
Nach der Übergabe der Spenden, besuchten alle Mitglieder des Konvois die rund 50 km von Krakau entfernt liegende KZ-Gedenkstätte Ausschwitz. Die rund 3 stündige Führung und Konfrontation mit dem dunkelsten und entsetzlichsten Kapitel der deutschen Geschichte erzeugte große Betroffenheit. „Gerade in schwierigen weltpolitischen Zeiten wie diesen ist es besonders wichtig, die Vergangenheit nicht zu vergessen und wachsam zu bleiben“, so Eitzenberger. „Die Feuerwehren stehen dabei immer für freiheitliche,-demokratische Werte. Diese Werte gilt es zu bewahren und extremistischen Tendenzen, gleich welcher Art, entgegenzuwirken.“
Nach einem abschließenden kameradschaftlichen Austausch konnten die Einsatzkräfte in den frühen Morgenstunden des 17.08.2024 die Rückfahrt angetreten und sind wohlbehalten am späten Abend zu ihren jeweiligen Standorten zurückkehrt.
Der LFV Bayern unterstützt die Kameradinnen und Kameraden der ukrainischen Feuerwehren seit 2022 mit regelmäßigen Spendensammlungen und nunmehr fünf durchgeführten Hilfstransporten. Sowohl die Spendenbereitschaft der bayerischen Kommunen und ihrer Feuerwehren als auch der Bedarf in der Ukraine sind nach wie vor hoch. Daher werden weitere zukünftige Hilfsaktionen vom LFV Bayern nicht ausgeschlossen. „Wir stehen solidarisch an der Seite unserer ukrainischen Kameradinnen und Kameraden. Wir werden sie nach Kräften unterstützen, solange es nötig ist“, so Eitzenberger.
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Bildnachweis: LFV Bayern (Bild 05: Felix Stelzl)
Bild 01: Die gespendete Ausrüstung wird in Unterföhring verladen
Bild 02: Fahrzeuge des Konvois in Krakau
Bild 03: Die gespendenten Fahrzeuge mit Mannschaft bei der Übergabe an die Berufsfeuerwehr Krakau bzw. den polnischen Feuerwehrverband
Bild 04: Teresa Tiszbierek, Vizepräsidentin des polnischen Feuerwehrverbandes und Johann Eitzenberger, Vorsitzender des LFV Bayern (vierte und fünfter v.l.) freuen sich mit Vertretern der FF Altdorf und ihrer ukrainischen Partnerstadt Zhovkva über die Schlüsselübergabe des HLF 20 an den Bürgermeister der Stadt Zhovkva, Ukraine, Herr Volskyi Oleg.
Bild 05: Der Hilfskonvoi und alle Helferinnen und Helfer bei der Verabschiedung in Unterföhring
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Information zur „Feuerwehrhilfe Ukraine“: Die bayerischen Feuerwehren und der LFV Bayern stehen solidarisch an der Seite der ukrainischen Feuerwehren. Seit 2022 wurden in vier Hilfstransporten 120 Tonnen Ausrüstung und 27 gespendete Fahrzeuge überführt. Mit dem nunmehr fünften Transport erhalten die ukrainischen Feuerwehren weitere 20 Tonnen Ausrüstung, acht Einsatzfahrzeuge, eine Anhängeleiter und sechs mobile Wasserwerferanhänger als Unterstützung aus Bayern für ihre schwierige Einsatztätigkeit inmitten des anhaltenden Kriegsgeschehens. Als Zeichen des Dankes für die anhaltende Unterstützung überreichte der stv. Innenminister der Ukraine, Vasyl Teteria, im Mai dieses Jahres die Ehrenmedaille des ukrainischen Innenministeriums an den LFV Bayern.
Über den LFV Bayern: Der LFV Bayern ist die Interessensvertretung der Bayerischen Feuerwehren und zugleich der stärkste Mitgliederverband innerhalb des Deutschen Feuerwehrverbandes. Der LFV Bayern vertritt insgesamt rund 7.700 Feuerwehren mit deren insgesamt über 950.000 Mitgliedern (aktive Feuerwehrleute und Vereinsmitglieder) in den Bayerischen Feuerwehren.