Einsatz und Verantwortung
Weichenstellung für die bayerischen Feuerwehren auf der 32. Landesverbandsversammlung des Landesfeuerwehrverbandes Bayern e.V.
Unterschleißheim/Essenbach. Feuerwehrdienst in Bayern wird überwiegend ehrenamtlich geleistet – etwa 319.000 der insgesamt 330.000 bayerischen Feuerwehrfrauen und -männer sind Ehrenamtliche. Der Landesfeuerwehrverband Bayern e.V. (LFV Bayern) steht als Interessenvertretung in der Verantwortung sich im Netzwerk mit allen Beteiligten für gute Rahmenbedingungen für die bayerischen Feuerwehren einzusetzen.
Vergangenes Wochenende kamen zum 32. Mal rund 500 Feuerwehrführungskräfte aus ganz Bayern und Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft und weiteren Verbänden zur Landesverbandsversammlung des LFV Bayern in Essenbach (Landkreis Landshut) zusammen. Die Landesverbandsversammlung ist das wichtigste Organ des LFV Bayern: zusammen mit dem Landesverbands-ausschuss und dem Landesverbandsvorstand gehört sie zu den drei beschließenden Organen des rund 960.000 Mitglieder umfassenden Verbandes.
Wahlen
Der nicht-öffentliche Teil der Versammlung Stand ganz im Zeichen der turnusmäßigen Wahlen der Vorstandschaft. Dabei demonstrierten die bayerischen Feuerwehren große Geschlossenheit: Mit rund 90% wurde Johann Eitzenberger erneut als Vorsitzender wiedergewählt. Zu seinen neuen, ehrenamtlichen Stellvertretern wurden der Kreisbrandrat des Landkreises Ostallgäu Markus Barnsteiner, Vorsitzender des Bezirksfeuerwehrverbandes Schwaben und der Kreisbrandrat des Landkreises Neumarkt Jürgen Kohl, Vorsitzender des Bezirksfeuerwehrverbandes Oberpfalz gewählt. Ehrenkreisbrandrat Alfred Zinsmeister wurde im Amt des Schriftführers bestätigt. Neuer Schatzmeister des LFV Bayern ist Kreisbrandrat des Landkreises Aschaffenburg und stellvertretender Vorsitzender des Bezirksfeuerwehrverbandes Unterfranken, Frank Wissel. Die Funktion der Kassenprüfer wird weiterhin durch E-KBR Wolfgang Scheuerer, sowie neu durch den Bezirksfeuerwehrarzt Oberbayern Dr. Wolfgang Krämer, übernommen.
„Ich freue mich sehr über das große Vertrauen der Delegierten, das die Geschlossenheit unserer bayerischen Feuerwehren deutlich zum Ausdruck bringt. Das ist aber auch notwendig, um die aktuellen Herausforderungen mit der labilen weltpolitischen Lage, dem Klimawandel sowie den zunehmend schwierigen werdenden demographischen Entwicklungen meistern zu können.“, so Eitzenberger.
Bevölkerungs-, Zivil- und Katastrophenschutz
Um den aktuellen Herausforderungen im Bevölkerungs-, Zivil- und Katastrophenschutz begegnen zu können, fordert der Verband eine stärkere Berücksichtigung der Kompetenzen der ehrenamtlichen Feuerwehrführungskräfte. Diese seien es, die auch bei Großschadenslagen, egal ob innerhalb oder außerhalb Bayerns, die Kräfte der Feuerwehren vor Ort führen, betonte Eitzenberger. Daher sei auch eine Erweiterung und eine stärkere Differenzierung der Lehrgänge für Einsatzleiter mit Berücksichtigung der Unterschiede bei der Funktionsausübung auf Kreis-, Bezirks-, oder Landesebene zielführend. Im Bereich der Kommunikation im Katastrophenfall sieht der Verband Handlungsbedarf. So fordert der LFV Bayern etwa die Schaffung klarer Kommunikationsstrukturen mit einer frühzeitigen Einbindung aller Beteiligten, eine stärkere Vernetzung im Bereich lagebildprägender Informationen und eine stärkere, auch organisations-übergreifende Abstimmung von Einsatzkonzepten. Auch die Diskussion um eine einheitliche, möglicherweise sogar bundesweit einheitliche Stab- und Führungssoftware müsse vertieft werden. In Bezug auf die Mittel aus dem Sondervermögen des Bundes mahnt der Verband eindringlich, dass diese auch bei den Feuerwehren vor Ort ankommen müssen – etwa für Stellplatzförderungen oder Katastrophenschutzlager – um den Katastrophen-schutz zukunftssicher aufstellen zu können.
Verantwortung und Einsatz: Weiterentwicklung des LFV Bayern
Verantwortung und Einsatz wird der LFV Bayern auch in Zukunft zeigen. Erklärtes Verbandsziel ist es, den LFV Bayern zu stärken und zu dem Beratungs- Netzwerk- und Kommunikationsmotor für die bayerischen Feuerwehren auszubauen. Der LFV Bayern soll noch stärker als Dienstleister für die bayerischen Feuerwehren, die Kommunen und den Staat fungieren. Mit der Übernahme der Projektverantwortung für eine bayernweite Pilot-Sammelbeschaffung eines Löschgruppenfahrzeugs „LF 10“ zeigt der Verband bereits jetzt, wie diese verbandliche Dienstleistung aussehen kann. Ein zentrales Ziel des LFV Bayern ist es, das gesamte Bildungsangebot für die bayerischen Feuerwehren auszubauen und weiterzuentwickeln. Nicht zuletzt wünschen sich die Feuerwehren in Bayern mehrheitlich wieder ein einheitliches Erscheinungsbild. In den letzten Jahren wurden die Unterschiede in der Schutzkleidung immer größer. Auch dieser Thematik will sich der Verband annehmen und ein identitätsstiftendes, bayerweit einheitliches Erscheinungsbild fördern.
„Im Einsatz für Bayern Feuerwehren“
„Lasst uns weiter tatkräftig, mutig und zuversichtlich die großen Herausforderungen und Aufgaben der Zukunft angehen.“, appellierte Eitzenberger an die anwesenden Feuerwehrführungskräfte aus ganz Bayern. Der Landesfeuerwehrverband Bayern und die bayerischen Feuerwehren finden dabei große Unterstützung durch ein funktionierendes, umfangreiches Netzwerk aus Partnern und Unterstützern. Diese Unterstützung wurde auf der Verbandsversammlung wieder einmal sehr sichtbar: so übergab etwa Dr. Christian Krams, Vorstand der Versicherungskammer Bayern, ein Wechselladefahrzeug für verschiedene Transportaufgaben der bayerischen Feuerwehren an den Vorsitzenden Johann Eitzenberger. Auch die Brandschutzerziehung durch die Feuerwehren wird tatkräftig durch die Versicherungskammer Bayern unterstützt, wie die symbolische Übergabe der neuen Material-Koffer an den niederbayerischen Bezirksfeuerwehrverband belegte. Weiter wird das Sonderkonto „Hilfe für Helfer“ des LFV Bayern zugunsten im Feuerwehrdienst verunfallter und geschädigter Feuerwehrleute durch Spenden von zahlreichen Feuerwehren, Privatpersonen und Firmen getragen. Stellvertretend für die zahlreichen Spenderinnen und Spender brachte Bernd Meierbeck von „Grisu hilft!“ als langjähriger Unterstützer des Sonderkontos seine Solidarität mit den Kameradinnen und Kameraden mit einer großzügigen Spendenübergabe an den LFV Bayern zum Ausdruck.
Neben der Versicherungskammer Bayern und „Grisu hilft!“ waren viele weitere Partner und Unterstützer gekommen, um den Austausch mit dem LFV Bayern und den bayerischen Feuerwehrführungskräften zu pflegen, so etwa die Kommunale Unfallversicherung Bayern, die AOK Bayern, BMW, HF Sicherheitskleidung, HAIX, Dräger, MP BOS oder Vertreter des Landesinnungsverbands für das Bayerische Kaminkehrerhandwerk. Ihnen allen ein herzliches Dankeschön!
./.
Fotos (Bildnachweis: LFV Bayern)
- Rund 500 Feuerwehrführungskräfte aus ganz Bayern und Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft und weiteren Verbänden kamen zur Landesverbandsversammlung des LFV Bayern in Essenbach (Landkreis Landshut) zusammen.
- Die bayerischen Feuierwehren habe gewählt: (v.l.n.r.): E-KBR Wolfgang Scheuerer, KBR Jürgen Kohl, E-KBR Johann Eitzenberger, KBR Markus Barnsteiner, E-KBR Alfred Zinsmeister, KBR Frank Wissel
- Johann Eitzenberger, Vorsitzender des LFV Bayern, eröffenete die Landesverbandsversammlung in Essenbach
- Dr. Christian Krams, Dr. Christian Krams, Vorstand der Versicherungskammer Bayern (Bildmitte) übergab ein Wechselladefahrzeug an den Vorsitzenden des LFV Bayern, Johann Eitzenberger
- Florian Ramsl von der Versicherungskammer Bayern übergab die die ersten neuen Brandschutzerziehiungskoffer an den BFV Niederbayern (v.l.n.r.: Johann Eitzenberger, Florian Ramsl, Vorsitzender des BFV Niederbayern Nikolaus Höfler, Fachbereichsleiter des FB 9 - Brandschutzerziehung des BFV Niederbayern Ludwig Hack und Robert Wagner, Fachbereichsleiter des Fachbereichs Brandschutzerziehung im LFV Bayern
- Bernd Meierbeck von Grisu Hilft! übergab eine großzügige Spende für das Sonderkonto "Hilfe für Helfer"
Über den LFV Bayern: Der LFV Bayern ist die Interessensvertretung der Bayerischen Feuerwehren und zugleich der stärkste Mitgliederverband innerhalb des Deutschen Feuerwehrverbandes. Der LFV Bayern vertritt insgesamt rund 7.700 Feuerwehren mit deren insgesamt etwa 960.000 Mitgliedern (aktive Feuerwehrleute und Vereinsmitglieder) in den Bayerischen Feuerwehren.