Waginger Feuerwehr bei „LiFt on Fire“ am Gardasee
An einem Feuerwehr-Wettbewerb der „besonderen Art“ nahm die Waginger Feuerwehr am Gardasee teil.
An einem Feuerwehr-Wettbewerb der „besonderen Art“ nahm die Waginger Feuerwehr am Gardasee teil. Die Vigili del fuoco Riva del Garda, also die Freiwillige Feuerwehr aus Riva organisierte am nördlichen Ende des Gardasees einen internationalen Wettkampf, in seiner Art bisher einmalig war. Atemschutzgeräteträger mussten ihre Leistungsfähigkeit und Willenskraft beweisen, um die „Bastione“, einen Teil einer ehemaligen venezianische Festungsanlage aus dem 16. Jahrhundert, mit kompletter Schutzausrüstung zu erreichen. Erschwerend kam hinzu, dass diese Burganlage etwa 150 Meter oberhalb des historischen Stadtkerns von Riva liegt und nur über einen Panorama-Aufzug oder einen Fußweg zu erreichen ist. Genau über die Schienenstrecke des Aufzuges führte die Wettkampfstrecke des „LiFt on Fire“. Start war im Stadtzentrum am „Piazza III Novembre“ direkt am Hafen. Hierbei waren also die bereits genannten 150 Höhenmeter, 500 Gleismeter und nicht zu vergessen 600 Stufen mit angeschlossenem Atemschutzgerät, sowie dem Feuerwehrschutzanzug mit Helm und Stiefel – und somit einem zusätzlichen Gewicht von etwa 25 Kilogramm – zu meistern! An dem Wettbewerb nahmen 134 Teilnehmer aus Italien, Slowenien, Tschechien, Österreich und Deutschland teil.
Letztes Jahr Bootsübungen, diesmal Atemschutz
„Der freundschaftliche Kontakt zur Feuerwehr nach Riva del Garda besteht schon seit einigen Jahren“, weiß Pressesprecher Thomas Pfeffer von der Waginger Feuerwehr zu berichten: „Wir waren bereits im vergangenen September zu einer mehrtägigen Bootsführer- und Wasserretter-Ausbildung am Gardasee eingeladen, an dem wir mit unserem Feuerwehrboot verschiedenste Bootsübungen und -manöver gemeinsam mit unseren italienischen Freunden trainierten. Vor einigen Monaten erhielten wir eine Einladung zu dem Atemschutzwettbewerb“. Nach Rücksprache mit Kommandant Michael Schramke wurde dann entschlossen, an dem Wettbewerb teilzunehmen. Die Fäden zwischen den beiden Feuerwehren liefen dann bei Federico Riccadonna und Marco Miorelli von der Feuerwehr Riva und Thomas Pfeffer sowie Martin Domann von der Waginger Wehr zusammen.
Nach verschiedenen Trainingseinheiten der Teilnehmer machte sich dann eine Reisegruppe von 24 Wagingern auf an den Gardasee. „Es gibt eine richtige „Wettkampf-Gemeinschaft“ innerhalb europäischer Feuerwehren, welche an derartigen Bewerben teilnehmen“, weiß Michael Schramke. Mit den Platzierungen der Waginger Teilnehmer im Mittelfeld konnte man deshalb äußerst zufrieden sein. Teilgenommen haben Oliver Böhr, Michaela Böhr (welche auch einen Sonderpreis als älteste weibliche Teilnehmerin erhielt), Daniel Drießlein, Andreas Ostermann, Janis Perschl und Leonhard Thums. Alle erhielten ein Wettkampfpaket mit diversen Souvenirs und natürlich einer Medaille. Den Wettkampf gewonnen haben in der männlichen und weiblichen Wertung jeweils zwei italienische Feuerwehrmitglieder, welche die Strecke in acht Minuten beziehungsweise 13 Minuten meisterten. Die Waginger benötigten dazu zwischen elf und 17 Minuten. Einzige weitere Teilnehmer aus der heimischen Region waren zwei Feuerwehrkameraden aus Marktschellenberg.
Touristische Highlights und Kameradschaftspflege
Neben der Teilnahme am Wettkampf blieb auch ausreichend Zeit, um die touristischen Höhepunkte der Region zu erkunden. Bereits einen Tag vor dem Wettbewerb wurde von den Wagingern das Ziel der Strecke, die historische „Bastione“ erkundet. Dabei konnte man gleich einen Eindruck gewinnen, in welcher beeindruckenden Höhe das Ziel lag. „Auch zum berühmten Varone-Wasserfall mit seinen Schluchten, welcher zu den touristischen Höhepunkten der Gardasee-Region gehört, wurden wir von unseren italienischen Freunden eingeladen“, erwähnte Thomas Pfeffer: „Natürlich kam auch die Kameradschaftspflege zwischen Bayern und dem Trentino nicht zu kurz“.
Schließlich war es ein spezieller Wunsch der Feuerwehrkameraden aus Riva, dass die Waginger mit ihren Musikinstrumenten anreisen und für Stimmung sorgen müssten. Natürlich gab es auch ein Wiedersehen mit vielen bekannten Gesichtern vom ersten Besuch der Waginger im vergangenen Jahr zum Beispiel mit Kommandant Marco Menegatti, dessen Vorgänger im Amt, Graciano Boroni, Zugführer Romulo Guizzetti und viele weitere „Vigili“ aus Riva. Dabei sind auch neue freundschaftliche Kontakte mit einer Gruppe von Teilnehmern der Freiwilligen Feuerwehr Pfatten in Südtirol entstanden, übrigens eine der fünf überwiegend italienischsprachigen Gemeinden in Südtirol.
Abschließend betrachtet waren die Tage in der Region Trient wieder einmal von vielen Erlebnissen geprägt. Hauptsächlich natürlich von einem großartig organisierten internationalen Feuerwehr-Wettbewerb. Nach einem Austausch von diversen Gastgeschenken ging es wieder in die bayerische Heimat, natürlich verbunden mit dem Wunsch nach einem baldigen Wiedersehen.
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Bericht und Fotos: Thomas Pfeffer, FF Waging am See