PSNV-E Lehrgang im Feuerwehrhaus Ansbach

19. Juni 2023
LFV Bayern BFV KFV/SFV Facharbeit PSNV-E

Erfolgreicher Lehrgang mit Dozent Diakon Oliver Stutzky, LFV-Fachbereichsleiter des Fachbereichs 13 - PSNV Feuerwehr und Seelsorge

Ausgehend vom Bezirksfeuerwehrverband Mittelfranken, Herr Martin Winkler, Fachbereichsleiter für die Psychosoziale Notfallversorgung von Einsatzkräften (PSNV-E) und Herrn Thomas Müller Kreisbrandrat Landkreis Ansbach fand an 4 Tagen der Lehrgang PSNV-E statt. Mit dem Dozenten Diakon Oliver Stutzky stellte das Bistum Augsburg den Leiter des Nachsorgeteams zur Verfügung. Dieser ist sogleich Leiter des Fachbereichs 13 - PSNV Feuerwehr und Seelsorge des Landesfeuerwehrverbands. Einleitende Worte fand Herr Steffen Beck (Stadtbrandrat AN) und der langjährige Feuerwehrseelsorger Gerhard Werner.

„Vor die Lage kommen“, diesen Ausdruck kennt jeder von der Feuerwehr. Frei übersetzt heißt das, die Lage in den Griff bekommen. Wichtiger ist es aber gar nicht erst in die Lage zu kommen sich mit Bildern, Gerüchen oder Geräuschen lange nach dem Feuerwehreinsatz intensiv auseinander setzen zu müssen. Falls es dennoch dazu kommt, hilft hier das PSNV-E Team durch Schulungen und zahlreichen Einzelgesprächen, Einsatzkräften die Eindrücke zu verarbeiten. Natürlich gehen bedrückende Einsätze an keinem Feuerwehrkameraden spurlos vorbei, die Kunst besteht darin diese gut zu verarbeiten.

Anzeichen akuter Belastungen nach einem Einsatz können sein, keine innere Ruhe zu finden, leicht reizbar oder schreckhaft zu sein. Der Klassiker ist keinen erholsamen Schlaf zu finden und das Geschehen in Träumen immer wieder zu erleben. Damit einher gehen häufig Unkonzentriertheit, anhaltende körperliche Erregung wie Zittern und Schwitzen. Meist sind die Betroffenen teilnahmslos und niedergeschlagen. Hier sind alle Angehörigen und auch Kameraden gefragt diese Anzeichen zu erkennen.

Das PSNV-E Team unterstützt auch Führungskräfte und bereitet diese darauf vor, wie man Symptome von verängstigten Kameraden/innen umgeht. Natürlich ist es normal, dass alles erlebte verarbeitet werden muss. Hierzu hat jeder Mensch andere Strategien, z.B. Spaziergang in der Natur oder sich beim Sport auspowern u.v.m. Die Ausbildung hilft zu verstehen, wie wir mit Einsatzstress und belastenden Ereignissen umgehen und welche Folgen und Reaktionen unser Dienst mit sich bringen kann.

Durch verschiedene Methoden lernten die 13 Teilnehmer/innen strukturierte Gespräche zu führen, und somit allen Einsatzkräften zu helfen. Besonders wichtig ist das sogenannte „Defusing“, Stunden/Tage nach dem belastenden Einsatz werden bei dieser Methode die im Einsatz beteiligenden Einsatzkräfte durch zwei bis drei PSNV-E (umgangssprachlich auch PEEs genannt) unterstützt, um das Erlebte zu verarbeiten.

Ein Highlight war, dass an diesem Tag Teilnehmer Raimund Großberger zum Fach Kreisbrandmeister für die Ausbildung im Landkreis Ansbach ernannt wurde. Dies und der erfolgreiche Lehrgang wurde natürlich im Anschluss bei einem Glas Sekt begossen.

Zum Abschluss besuchte Herr Tilman Wörrlein von der FW-Ansbach und Herr Holger Heller Vorsitzender des Bezirksfeuerwehrverbandes Mittelfranken den Lehrgang und wiesen nochmal auf die Wichtigkeit der PSNV hin und wie wichtig es ist, alle Einsatzkräfte zu fördern und unterstützen, um unversehrt aus den Einsätzen zurückzukehren. Ein klarer Auftrag der Teilnehmer an die Verantwortlichen war es, das Thema weiter auszubauen und regelmäßig derartige Schulungen durchzuführen.

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Bericht: Raimund Großberger, KFV Ansbach 

Bilder: KFV Ansbach / FF Petersaurach