Großangelegte Waldbrandausbildung im Schönramer Filz

15. August 2025

131 Aktive aus elf Feuerwehren beteiligt – Wasserförderung und Löschtechnik

Petting. Mehr als 130 Feuerwehrkräfte aus elf Feuerwehren beteiligten sich an einer großangelegten Übung zur Waldbrandbekämpfung in Petting. Im Schönramer Filz trainierten die Einsatzkräfte sowohl die Wald- und Moorbrandbrandbekämpfung wie auch die Förderung von Löschwasser über lange Wegstrecken. An mehreren Stationen konnten die Teilnehmer außerdem verschiedene Techniken aber auch Vorgehensweisen trainieren. Am Ende der Übung zogen die Verantwortlichen ein durchwegs positives Fazit.

„Mit dieser Übung wurde nicht nur die Einsatzbereitschaft gestärkt, sondern auch ein wertvoller Beitrag zur Vernetzung der beteiligten Feuerwehren gelegt“, zeigte sich Kommandant Georg Mayer im Nachgang gegenüber Thomas Pfeffer von der Pressestelle des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein begeistert. „In der Nachbesprechung mit den Führungskräften aller beteiligten Feuerwehren wurde festgelegt, die gewonnen Erkenntnisse aus der Übung zu bündeln und für künftige Einsätze zu nutzen.“

Das Schönramer Filz ist ein Hochmoor und befindet sich nordöstlich von der Ortschaft Schönram bei Petting im Landkreis Traunstein. Am 16. April dieses Jahres ist es in diesem Bereich zu einem Waldbrand mit einer Ausdehnung von etwa 1.000 Quadartmetern gekommen. Dieses Ereignis nahmen die Verantwortlichen der Feuerwehr Petting dennoch zum Anlass, eine großangelegte Waldbrandausbildungsübung zu organisieren, um die Abläufe unter zwischen beteiligten Feuerwehren zu trainieren.

Feuerwehrleute aus den Landkreisen Traunstein und dem Berchtesgadener Land beteiligten sich an der mehrstündigen Ausbildungsveranstaltung, die mehrere Schwerpunkte und Themenfelder auf der Agenda hatte. Darüber hinaus waren auch Pettings 1. Bürgermeister Karl Lanzinger sowie Vertreter der Kreisbrandinspektion und des Forstes beteiligt und machten sich vor Ort ein Bild von den Übungssequenzen.

Ein zentraler Übungsschwerpunkt lag auf dem Wassertransport über lange Wegstrecken. Konkret wurden etwa 77.400 Liter Löschwasser mit fünf Löschfahrzeugen im sogenannten „Pendelverkehr“ zur Wasserübergabestation transportiert. Der Abrollbehälter „Löschwasser“ aus Laufen diente dazu als Wasserpuffer am Übungsort. Die Abschnittsleitung hatte Kommandant Sebastien Pertl von der Feuerwehr Laufen inne.

Parallel zum Übungsabschnitt „Pendelverkehr“ fand die eigentliche Vegetationsbrandausbildung statt. An drei verschiedenen Stationen konnten die Einsatzkräfte verschiedene Techniken sowie die Taktik bei der Wald- und Moorbrandbekämpfung trainieren. Der stellvertretende Pettinger Kommandant Thomas Sammer hat diesen Ausbildungsteil organisiert und zeigte sich am Ende der Übung ebenfalls sehr zufrieden.

An der ersten Station wurde das herbeigeführte Löschwasser zur Errichtung einer sogenannten Riegelstellung genutzt. Mittels Strahlrohre und sogenannter Kreisregner wurde eine Feuerbarriere aufgebaut und damit die Ausbreitung des Brandes verhindert. Geleitet wurde diese Ausbildungsstation vom Pettinger Zugführer Josef Mayer, der die Inhalte ausgearbeitet und die Aktiven angeleitet hat.

Die unterirdische Moorbrandbekämpfung bildete an Station 2 das Hauptaugenmerk. Dort wurden die Feuerwehrleute insbesondere für die versteckte Ausbreitung von Glutnestern im Boden sensibilisiert und Löschtechniken wie beispielsweise der Einsatz von Löschlanzen trainiert. Der stellvertretende Pettinger Kommandant Thomas Sammer war bei dieser Übungsstation federführend als Ausbilder tätig.

An der dritten Station trainierten die Übenden den Umgang mit Feuerpatschen sowie den Einsatz von Waldbrandrucksäcken zur Brandbekämpfung. Gleichzeitig befassten sich dort die Teilnehmer mit dem Anlegen und der Verteidigung von sogenannten „Wundstreifen“, also einem vegetationsfreien Abschnitt. Diese Schneisen sollen bei echten Bränden einen Feuerüberschlag auf weitere Waldbereiche verhindern. Diesen Ausbildungsabschnitt betreuten die Kommandanten Wolfang Sedlmayer aus Nirnharting und Michael Schramke von der Feuerwehr Waging am See.

Den Transport der Übungsteilnehmer zwischen den Ausbildungsstationen stellten mehrere Mannschaftstransportfahrzeuge sicher. Aktive der Feuerwehr Leobendorf kümmerten sich federführend um den reibungslosen Teilnehmertransport. Nach mehr als zwei Stunden Übungsdienst hatten alle Teilnehmer die Ausbildungsstationen durchlaufen und bescheinigten den Gastgebern aus Petting eine „wertvolle und lehrreiche Übungseinheit“.

Aus den gewonnenen Erkenntnissen wird die Feuerwehr Petting einen konkreten Alarmplan für den Schönramer Filz erarbeiten. Georg Mayer zeigte sich mit dem Verlauf im Nachgang sehr zufrieden. „Die Übung hat bewiesen, wie wichtig, aber auch notwendig eine gezielte Vegetationsbrandausbildung ist. Dies bestätigt auch das durchwegs positive Teilnehmerfeedback“, betont Pettings Aktiven Chef.

Neben den Mitgliedern der „gastgebenden“ Feuerwehr Petting waren Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Kirchanschöring, Waging am See, Teisendorf, Saaldorf, Leobendorf, Weildorf, Gaden, Nirnharting, Laufen und Lampoding in die Übung eingebunden und konnten damit wertvolle Erkenntnisse für den Bereich „Waldbrandbekämpfung“ sammeln. Im Nachgang an die Übung folgten die Mitglieder der teilnehmenden Feuerwehren einer Einladung der Gemeinde Petting zur gemeinsamen Brotzeit. Diese nutzten viele Teilnehmer auch dazu, um sich nochmals über die erworbenen Erfahrungen auszutauschen.

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Text: Thomas Pfeffer, Hubert Hobmaier, Kreisfeuerwehrverband Traunstein

Fotos: Georg Mayer, Peter Mayer, Feuerwehr Petting