Erholungsort und Wirtschaftsbetrieb

28. November 2024

Ziele und Entwicklungen im Feuerwehrerholungsheim

Bayerisch Gmain. In Deutschland gibt es sechs Feuerwehrerholungsheime, die es insgesamt auf 138.000 Übernachtungen bringen. 90.000 davon sind alleine in der Bayerisch Gmainer Einrichtung verbucht, die einen Umsatz von fünf Millionen Euro nach sich ziehen. Über weitere Zahlen und Entwicklungen berichtete der erste Vorsitzende des betreibenden Vereins, Johann Weber im Rahmen der Vertreterversammlung. Bis auf 15 Kommunen sind alle bayerischen Städte und Gemeinden Mitglied im Verein „Bayerisches Feuerwehrerholungsheim“, die Delegierten aus den jeweiligen Landkreisen trafen sich zur Zusammenkunft, die im zweijährigen Turnus stattfindet.

Weber freute sich über die Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste, unter ihnen auch der stellvertretende Bürgermeister der Gemeinde Bayerisch Gmain, Willy Färbinger. Der Blick des Vorsitzenden richtete sich zunächst auf ein beeindruckendes Zahlenwerk. Der Verein beschäftigt im Feuerwehrerholungsheim 73 Mitarbeiter. 315 Betten stehen in 147 Zimmern für die Unterkunft der Gäste zur Verfügung. Die Auslastung lag bis Oktober 2014 bei 82.533 Übernachtungen und somit 93,75 Prozent. Von März bis August gab es heuer  eine Auslastung von 99 Prozent, bis Ende des Jahres werden es 93.500 Übernachtungen sein.

Besonderen Dank richtete Weber in diesem Zusammenhang an das Rezeptionsteam, das einer Absage sofort für Ersatz sorgt.  Ein Teil der Belegbetten musste für die Unterbringung von nicht einheimischem Personal „geopfert“ werden. Mittlerweile konnte ein Haus in der Nachbarschaft angemietet worden. Dort wohnen nun die Mitarbeiter, die Betten stehen wieder für die Gäste zur Verfügung.  Die Umsätze im a la cart Restaurant wurden seit 2022 verdreifacht und umfassen mittlerweile 200.000 Euro. Das Bayerische Feuerwehrerholungsheim (BFH) stellt einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor in der Region dar, das Einkaufvolumen beläuft sich auf 850.000 Euro. Die Gästezufriedenheit beträgt stolze 92,63 Prozent, wobei die Freundlichkeit des Personals mit 97 Prozent bewertet wurde. Dafür gab es einen „Extra-Dank“ vonseiten des Vorsitzenden für das Mitarbeiterteam.

Leider gibt es nach wie vor einen Rückstand bei den Freiplätzen. Feuerwehrmitglieder erhalten für 40- oder 50-jährige aktive Zeit Freiaufenthalte. Hier gibt es allerdings eine lange Warteliste. Um hier eine Lösung zu finden, wurde bereits das Projekt „Partner-Hotel“ gestartet, wo sich die Kameraden einbuchen können. Mittelfristig strebt der Verein aber eine Erweiterung des BFH auf der grünen Wiese an. „Der Abbau der Freiplätze ist sonst nicht realisierbar“, stellte Weber fest. Um die Nahziele zu verwirklichen, hat der Verein mit Unterstützung des Freistaats wieder viel geschaffen, wie dem Bericht des Vorsitzenden zu entnehmen war. In den Jahren 2022 bis 2024 wurden 1,148 Millionen Euro in Projekte im Haus Lattenberg und Haus Staufen, in die Garagenerweiterung und die Restauranterweiterung vonseiten des Vereins investiert. Der Freistaat Bayern hat sich von 2022 bis 2024 mit 2,95 Millionen Euro an den Investitionen am Feuerwehrerholungsheim beteiligt. Aktuell stehen auf dem Gelände der Einrichtung drei Baukräne. „Das hat es noch nie gegeben, aber jeder Euro kommt direkt jedem Feuerwehrmitglied zugute“, fasste Weber zusammen. 

Sein Blick richtete sich in das kommende Jahr. Dank ging an die CSU-Fraktionsinitiative, denn es werden 1,25 Millionen Euro vom Freistaat in das Projekt „Restauranterweiterung“ fließen. Im kommenden Jahr wird auch das 100-jährige Bestehen des Feuerwehrheims mit einem großen Festabend am 21. November im Alten Kurhaus  Bad Reichenhall gefeiert. Zum Thema „Feiern“ gab es noch ein besonderes Statement mit Blickrichtung Rathaus. Johann Weber bedauerte, dass es ab 22.00 Uhr nicht mehr erlaubt ist, im Biergarten Musik zu spielen. Der Vorsitzende richtete die Bitte an Wlliy Färbinger als Kommunenvertreter, einer Verlängerung bis 23.00 Uhr zuzustimmen. Dieser bat in seinem späteren Grußwort, direkt auf die Gemeinde zuzugehen. Dies gelte auch für das Anliegen einer Erweiterung auf der grünen Wiese und sagte die größtmögliche Unterstützung vonseiten der Gemeinde zu.  

Im Zuge der Grußworte  lobte die leitende Ministerialrätin Friederike Fuchs den Standard des Hauses, der sich mit einem drei-bis vier Sterne Hotel vergleichen lässt. Der erste Vorsitzende des Bayerischen Landesfeuerwehrverbandes, Johann Eitzenberger unterstrich die gute Zusammenarbeit der beiden Vereine. Weitere formelle Bestandteile der Versammlung waren der Kassenbericht von Schatzmeister Thomas Fink, die Entlastung durch den Ehrenvorsitzenden Heinrich Waldhutter und die Abstimmung über eine Beitragserhöhung, die einhellig angenommen wurde.

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Bericht und Bilder: Gästehaus und Restaurant St. Florian / Reichenhaller Tagblatt

Bild 1: Vereterversammlung

Bild 2: Johann Weber

Bild3: Johann Eitzenberger