32. Landesverbandsversammlung des LFV Bayern

18. September 2025

Die Landshuter Gastgeber 2025 stellen sich vor | Aus: Florian Kommen Nr. 145 (September 2025)

Die 32. Verbandsversammlung des Landesfeuerwehrverband Bayern e.V. findet in diesem Jahr am 19. und 20. September im niederbayerischen Landkreis Landshut statt. Hier stellen sich der Landkreis Landshut und der Kreisfeuerwehrverband Landshut als Gastgeber vor.

Der Kreisfeuerwehrverband Landshut - Ein moderner und kompetenter Verein für die Wehren im Landkreis

Der Kreisfeuerwehrverband Landshut e. V. ist die Interessensvertretung von rund 6700 Feuerwehrangehörigen im Landkreis Landshut.  Dem KFV Landshut unter Vorsitzendem Karl Hahn gehören derzeit knapp 150 Freiwillige Feuerwehren sowie die Werkfeuerwehr des stillgelegten Kernkraftwerks Isar an.

Die Aufgaben des KFV Landshut sind dabei vielfältig. Im Mittelpunkt der Verbandsarbeit stehen vor allem die Angehörigen der Feuerwehren, die rund um die Uhr der Bevölkerung in Notfällen zur Seite stehen und eine schnelle und professionelle Hilfe garantieren. Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit steht der Verband auch für die Bürgerinnen und Bürger rund um das Thema „Feuerwehr“ als Ansprechpartner zur Verfügung. Aktuelle Pressemitteilung können dabei der Website entnommen werden. Jährlich erscheint das „Magazin 112“ und informiert über neue Fahrzeuge, spektakuläre Einsätze und Neuigkeiten aus dem Vereinsleben.

Die Winterpause nutzt der Verband für sein jährliches Abendsymposium, bei welchem die Freiwilligen stets interessante Fachvorträge von auserlesenen Referenten vorgetragen bekommen und so ihr Wissen erweitern können.

Auch gegenüber den Behörden und der Politik vertritt der KFV die Interessen seiner Mitgliedsfeuerwehren und versucht hier bestmögliche Lösungen zu erarbeiten. Neben Karl Hahn, der das Amt des 1. Vorsitzenden nun schon seit acht Jahren bekleidet, vervollständigen das Gremium noch 23 weitere Personen, welche in regelmäßigen Verbandsausschusssitzungen zusammenkommen und sich austauschen.

Ein Meilenstein war die im Jahre 2019 durchgeführte Einführung der zentralen Verwaltungssoftware MP Feuer, welche derzeit von 89 Wehren im Landkreis erfolgreich genutzt wird. Neben der Erfassung und Datenpflege von Gerätschaften, wie z.B. Atemschutzgeräte oder Leitern können darin Prüfberichte und Archivierungen vorgenommen werden. Ebenso dient die Software der Erstellung von Erinnerungen und Terminvorlagen für die erneute Prüfung sowie von Auswertungen im Bereich der Geräte.

Im Augenblick kann der KFV Landshut auf 60 Jugendwehren blicken, welchen insgesamt fast 700 Jugendliche angehören. Weiter sind bereits 6 Kinderfeuerwehren aktiv in Betrieb, in welchen spielerisch knapp 100 Kinder an den Feuerwehrdienst herangeführt werden. Die steigende Tendenz ist auch hier erkennbar.

Jährlich verleiht der KFV Landshut besonders verdienten Personen sowie Firmen, Betriebe und Organisationen verschiedene Auszeichnungen. Neben Ehrennadeln und -medaillen können auch Ehrenkreuze in Silber und Gold verliehen werden. Diese Ehrenzeichen werden als Dank und Anerkennung für die abgeleistete Dienstzeit zusätzlich zu den staatlichen Ehrenzeichen auf Antrag des örtlichen Kommandanten oder Vorsitzenden verliehen. Die Urkunde und das Fassadenschild "Förderer der Feuerwehren" erhalten auf Antrag Inhaber von Firmen, Betrieben und Organisationen die sich besondere Verdienste um das Feuerwehrwesen erworben haben.

Eine weitere wichtige Aufgabe des KFV besteht in der Organisation von Ausbildungen, Schulungen und Übungen, welche auf Landkreisebene stattfinden und so den qualitativ hochwertigen Ausbildungsstand der Feuerwehrdienstleistenden sichern.

Zuletzt unterstützt der Verband auch bei gesellschaftlichen Veranstaltungen in Form von Hüpfburgen für Vereinsfeste. Mittlerweile können die Mitgliedsvereine zwischen zwei Hüpfburgen, einer großen und einer etwas Kleineren auswählen und so bereits die Kleinsten für die Feuerwehr begeistern. Über die Website des Verbands können diese reserviert werden.

Kreisbrandinspektion Landkreis Landshut

Die Kreisbrandinspektion Landkreis Landshut ist eine zentrale Organisation, die für die Koordination und Unterstützung der Feuer-wehren im Landkreis zuständig ist. Sie gliedert sich in drei Inspektionsbereiche: Nord, Mitte und Süd. Insgesamt gibt es im Landkreis
150 Feuerwehren, darunter 149 freiwillige Feuerwehren und eine Werkfeuerwehr im Kernkraftwerk Isar. Genau 6586 aktive freiwillige Feuerwehrleute zählt die Kreisbrandinspektion Lkr. Landshut, mit 476 Kameradinnen liegt der Frauenanteil bei 7,2 Prozent.

Struktur und Organisation

Die Organisation wird geleitet von:

  • Kreisbrandrat (KBR): Der Hauptverantwortliche für die Feuerwehrangelegenheiten im Landkreis ist seit 2020 Rudi Englbrecht.
  • Kreisbrandinspektoren (KBI): Mit Günter Deller, Alexander Grocholl und Wolfgang Metz betreuen drei Gebiets-KBI die verschiedenen Inspektionsbereiche.
  • Kreisbrandmeister (KBM): Insgesamt 13 KBM unterstützen die KBI in ihren Aufgaben, seien es Gefahrgut, Ausbildung, Jugend, Atemschutz, IuK und EDV oder auch Seelsorge.
  • Fach-KBI: Zwei Fach-KBI sind speziell für Katastrophenschutz (Karl Hahn) und vorbeugenden Brandschutz (Andres Pichl) zuständig.

Aufgaben und Tätigkeiten

Die Hauptaufgaben der Kreisbrandinspektion
umfassen:

  • Ausbildung: Durchführung von Lehrgängen und Übungen, um die Einsatzbereitschaft der Feuerwehren zu gewährleisten.
  • Einsatzplanung: Unterstützung bei der Planung und Durchführung von Einsätzen, insbesondere bei größeren Notfällen.
  • Koordination: Zusammenarbeit mit anderen Behörden und Organisationen im Bereich des Katastrophenschutzes.

Katastrophenschutz

Eine der tragenden Säulen des Gesamtsystems Katastrophenschutz ist mit Sicherheit das Feuerwehrwesen: Das im Landratsamt dafür zuständige Sachgebiet SG 31 ist Ansprechpartner für die Freiwilligen Feuerwehren sowie eine Werksfeuerwehr. Der Landkreis Landshut unterstützt seine Gemeinden bei der Beschaffung überörtlich erforderlicher Ausrüstung; Spezialausrüstung auf dem ABC- und Umweltsektor wird komplett vom Landkreis beschafft. Über diesen Weg wurde auch eine Drohnengruppe auf die Beine gestellt, die regelmäßig bei der Überwachung von Glutnestern oder der Begutachtung von Einsatzstellen in Erscheinung tritt.

In den Kreishaushalten sind für Zuwendungen an kreisangehörige Gemeinden sowie Fördervorhaben der Katastrophenschutz-Organi-
sationen jeweils erhebliche Summen vorbehalten. Auch für Eigenbeschaffungen auf dem Feuerwehrsektor sind Investitionsmittel jeweils in beachtlicher Höhe ausgewiesen.

Der Landkreis wird bei seinen Aufgaben auf dem Feuerwehrsektor durch mehrere ehrenamtlich tätige Führungsdienstgrade der Feuerwehren unterstützt – dem Kreisbrandrat, den Kreisbrand-Inspektoren und den Kreisbrandmeistern sowie Fachberatern. Im Oktober 2020 hat der Kreisbrandrat, Rudi Englbrecht, sein Amt angetreten.

Das Sachgebiet 31 ist zudem verantwortlich für alle Belange des Katastrophenschutzes im Landkreis Landshut. Es bereitet mit detaillierten, zum Teil vielbändigen Sonderplänen die Kooperation der Behörden und Organisationen des Sicherheits- und Rettungswesens vor und sorgt für die Bereitstellung der im Unglücksfall notwendigen Mittel, wie zum Beispiel Decken, Notbetten und Verpflegung.

Zu den Ansprechpartnern der Katastrophenschutzbehörde zählen vor allem die Freiwilligen Feuerwehren sowie die Hilfsorganisationen,
die ihrerseits noch wesentliche Belange des Katastrophenschutzes abdecken.

In Übungen werden wiederholt Schadensszenarien, zum Beispiel Zugunglücke, Großbrände in Industrieanlagen oder öffentlichen Einrichtungen oder aber auch ein nuklearer Schadensfall, trainiert. Trotzdem wünscht sich wohl jeder Beteiligte, dass auch künftig kein Landrat des Landkreises Landshut vor der Frage steht, die förmliche Feststellung des Vorliegens einer Katastrophe (K-Fall) für den Landkreis treffen zu müssen.

Bislang musste der K-Fall nur einmal örtlich festgestellt werden und zwar anlässlich der Hochwasserkatastrophe 2013, bei welcher der Landkreis von einer für den Raum Bruckberg und Eching bedrohlichen Hochwasserlage heimgesucht wurde. Ganz anders sah dies im Früh-
jahr 2020 aus, als am 16. März 2020 anlässlich der Corona-Pandemie der bayernweite Katastrophenfall ausgerufen wurde. Über Monate war die Führungsgruppe Katastrophenschutz fast rund um die Uhr im Schichtdienst tätig, um zum Beispiel Schutzausrüstung zu beschaffen. Nach einem etwas ruhigeren Sommer wurde der bayernweite Katastrophenfall im Dezember 2020 aufgrund einer neuen Welle der Pandemie wiederholt festgestellt und hielt dieses Mal sogar noch länger – bis in den Juni 2021 –an. Für alle Beteiligten eine extreme Ausnahmesituation, deren Wiederholung sich keiner wünscht. Ein weiteres Mal wurde der landesweite Katastrophenfall im Zuge der Corona-Pandemie am 11. November 2021 festgestellt, der im Mai 2022 endete.

Aus dieser schwierigen wie besonderen Zeit hat der Landkreis Landshut seine Schlüsse gezogen und hat deshalb den Katastrophenschutz und die Versorgung der Hilfsorganisationen auf neue Beine gestellt. Egal ob Jodtabletten, Feldbetten, Gesichtsmasken, Handschuhe, Schutzanzüge oder technische Vorrichtungen wie eine Sandsack-Füllanlage: Künftig werden alle Fahrzeuge, Materialien und Hilfsmittel, die für Großschadenslagen benötigt werden, zentral in einer Halle in Ergolding gelagert und verwaltet. Auch Fahrzeuge für übergreifende Einsätze werden hier stationiert, wie beispielsweise der Transportwagen für die Drohnen-Gruppe der Kreisbrandinspektion. Ein großer Fortschritt für den Katastrophenschutz im Landkreis Landshut, waren bisher die Materialien aus Platzgründen an verschiedenen Stellen in der Region gelagert. Durch die Bündelung der Ausrüstungs- und Versorgungsgegenstände an einem Ort können sie im Ernstfall schnell abgerufen und zur
Verfügung gestellt werden – egal ob bei Naturkatastrophen oder anderen Schadensereignissen.

Der gewählte Standort im Industriegebiet Ergolding eignet sich hervorragend: Zentral gelegen, nah an den Hauptverkehrsadern A92, B299 und B15, durch diese der gesamte Landkreis schnell erschlossen werden kann. Für das Katastrophenschutz-Zentrum wurde eine bestehende Industriehalle angemietet und umgerüstet. „Mit dieser Lagerhalle, einem eigenen Verwaltungstrakt und personeller Aufstockung sind wir künftig für das gerüstet, was noch kommt“, sagt Landrat Peter Dreier. Speziell die derzeitigen Herausforderungen sowie die Naturkatastrophen in den letzten Jahren zeigen, dass der Landkreis für den Ernstfall noch besser gerüstet sein muss. Für das Personal sind im Verwaltungstrakt des Hallengebäudes Schulungs-, Aufenthalts- sowie Büroräume vorhanden, welche im Ernstfall von einem Führungsstab besetzt werden, um künftige Ereignisse noch besser abarbeiten zu können. Auch der Malteser Hilfsdienst hat in unmittelbarer Nachbarschaft sein zentrales
Materiallager errichtet.

Und auch für größere Schadenslagen, die nicht die Schwelle des K-Falles überschreiten, hat der Landkreis Landshut vorgesorgt. Im neuen Landratsamt, das in Essenbach in unmittelbarer Nähe zur Integrierten Leitstelle entsteht, wird eine Kreiseinsatzzentrale integriert, die den bisherigen Standort in der Landshuter Niedermayerstraße ablösen wird, um die Feuerwehreinsätze in diesem Zeitraum effektiv koordinieren zu können.

Neue ILS

Nach rund zweijähriger Bauzeit hat neue Integrierte Leitstelle (ILS) in Essenbach Ende Oktober 2022 den Betrieb aufgenommen. Künftig werden alle Notrufe, die aus dem Landkreis und der Stadt Landshut sowie den Landkreisen Dingolfing-Landau und Kelheim abgesetzt werden, von den Disponenten entgegengenommen und Einsätze umfassend koordiniert: Egal ob es sich um einen Sturz, Herzinfarkt, einen Großbrand oder Verkehrsunfall handelt.

In unmittelbarer Nähe zur Baustelle des neuen Landratsamts ist, dank eines straffen Zeitplans, innerhalb von knapp zwei Jahren das neue
Gebäude entstanden, das hochkomplexe Technik beinhaltet und nun nach Inbetriebnahme 24 Stunden täglich, sieben Tage die Woche besetzt
ist: Nachdem die bisherige Einrichtung in der Hauptfeuerwache Landshut zu klein geworden war, hat die Verbandsversammlung des Zweck-verbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Landshut (ZRF) beschlossen, ein neues Gebäude für die Integrierte Leitstelle
zu bauen. Die Wahl ist letztlich auf ein Grundstück in Essenbach gefallen, in unmittelbarer Nachbarschaft zum neuen Landratsamt. Ausgeführt hat den Bau der Kreiseigene Hochbau des Landratsamtes Landshut unter Führung des Sachgebietsleiters Thomas Stöckl in enger
Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung der ILS.

Das „Funktionsgebäude“ wurde in Holzbauweise errichtet, um es in sehr kurzer Bauzeit auf die Beine stellen zu können. Durch die
intensive Nutzung des nachhaltigen und heimatnahen Baustoffs Holz profitieren die Mitarbeiter von einem sehr angenehmen Raumklima.
Neben den Räumlichkeiten im Erdgeschoss, wo sich auch ein großer Lagebesprechungsraum mit modernster Medientechnik findet, wurden
auch geräumige Sozial- und Aufenthaltsräume geschaffen. Im Obergeschoss ist ein für derzeit neun Notrufannahmeplätzen sehr großzügiger
Raum geschaffen worden – er ist der Dreh- und Angelpunkt in der Arbeit der Disponenten.

Um der anhaltenden Bevölkerungsentwicklung in der Region begegnen zu können, ist langfristig eine Erweiterung um weitere Arbeitsplätze ist möglich – denn eine höhere Einwohnerzahl bedeutet automatisch auch eine größere Anzahl an Notrufen, die koordiniert werden müssen. Somit ist die neue ILS auch langfristig für die zukünftige Weiterentwicklung der Region in jedem Fall gerüstet.

Der Bezirksfeuerwehrverband Niederbayern

Der Bezirksfeuerwehrverband Niederbayern wurde am 17. März 1995 in der Hauptfeuerwache der Stadt Landshut wiedergegründet. Er setzt sich aus neun Kreis- und drei Stadtfeuerwehrverbänden zusammen und zählt eine Gesamtzahl von über 145.000 Mitgliedern. Insgesamt gehören diesem 1.033 Mitgliedsfeuerwehren an. Von rund 48.000 aktiven Feuerwehrdienstleistenden sind knapp 5.500 weiblich.

Vor allem der Nachwuchsgewinnung kommt in Niederbayern eine besondere Bedeutung zu. Derzeit erlernen fast 8.000 Jugendliche
in 916 Jugendgruppen das Feuerwehrhandwerk. Dazu kommen über 4.500 Kinder in 421 Kinderfeuerwehren.

Seit Juni 2018 leiten KBR Nikolaus Höfler (KFV Kelheim) und seine beiden Stellvertreter, KBI Helmut Niederhauser (KFV Rottal-Inn) und SBR
Stephan Bachl (SFV Straubing), den Bezirksfeuerwehrverband Niederbayern.

Den Verband repräsentiert ein ansprechendes und zeitgemäßes Logo, das im Layout ähnlich dem des Landesfeuerwehrverbandes ist und
damit die Verbundenheit untereinander zum Ausdruck bringt.

Beispielhaft für die umfangreiche Verbandsarbeit sei der Atemschutzleistungsbewerb genannt. Drei zentrale Abnahmen jährlich sind für die niederbayerischen Feuerwehren eine gute Ergänzung der herkömmlichen Ausbildung und helfen dabei, die erlernten Kenntnisse zu vertiefen. Seit drei Jahren bietet der Verband den Kinderfeuerwehren in Niederbayern die Möglichkeit, sich das niederbayerische Kinderflämmchen auf spielerischem Wege zu verdienen. Engagierte Kameradinnen und Kameraden haben sich das erste Abzeichen für die Kleinsten ausgedacht, um die Feuerwehren bei der Ausbildung zu unterstützen und den Kindern einen Anreiz zu bieten.

Im letzten Jahr folgte der BFV Niederbayern dem Vorbild des Landesfeuerwehrverbandes und unterzeichnete eine Kooperationsvereinbarung mit der Kaminkehrer-Innung Niederbayern. Bereits jetzt zeigen die ersten Synergien, wie wichtig und richtig es ist, diese bereits früher bewährte Partnerschaft fortzuführen.

Viele weitere interessante Informationen zum BFV Niederbayern sind dessen Homepage  https://bfv-niederbayern.feuerwehren.bayern/ zu entnehmen.

Der Landkreis Landshut

Ein Stück vom Herzen Bayerns

Der Landkreis Landshut ist in vielerlei Hinsicht wie Bayern im Kleinformat: Er ist eine Region von unverwechselbarer Eigenart, modern, wirtschaftlich starkund zugleich ist der Großteil der Menschen, die hier leben, verwurzelt in den Traditionen Bayerns und stolz auf seine reiche, fast 8000-jährige Kulturgeschichte. Auch die Entwicklung des Kreises ist beispielhaft für das Aufsteigerland Bayern und den Bezirk Niederbayern: Im Jahr 1972, als der heutige Kreis aus den früheren Landkreisen Landshut, Rottenburg und Vilsbiburg sowie aus Gemeinden der Kreise Freising, Mainburg und Mallersdorf gebildet wurde, hatte er 98.000 Einwohner; heute sind es 161 631 (Stand: 30.06.2024).

Der Landkreis Landshut liegt im Herzen Altbayerns – und zentral in Europa. Durch die Täler von Isar, Vils und Laaber und ihrer Nebenflüsse und über die sanften Hügel im Westen Niederbayerns führen Verkehrsadern, auf denen seit Jahrtausenden der Handel rollt. Die Autobahn 92 (München–Deggendorf) und die Bundesstraße 15 (Regensburg–Rosenheim) folgen den Routen uralter Straßen. Zwischen Autobahn, Bundes- und Staatsstraßen spannt sich ein Netz von rund 500 km Kreisstraßen.

Mit seinen rund 1.348 Quadratkilometern ist der Landkreis Landshut etwa halb so groß wie das Saarland. Er zählt 35 Gemeinden; 17 von
ihnen haben sich in sechs Verwaltungs- gemeinschaften enger verbunden. Der Landkreis hat zwei Städte, Rottenburg und Vilsbiburg, und sieben Märkte: Altdorf, Ergolding, Ergoldsbach, Essenbach, Geisenhausen, Pfeffenhausen und Velden. Wie eine lang gezogene Insel liegt die kreisfreie Stadt Landshut, Niederbayerns Regierungshauptstadt (75.756 Einwohner), mitten im Kreisgebiet, das durch die Isar in eine Nord- und eine Südhälfte geteilt wird.

Die Nord-Süd-Ausdehnung des Landkreises Landshut beträgt 50,7, die Ost-West-Achse 46,6 Kilometer. In der Südhälfte des Landkreises gibt es viele Weiler und Einöden, im Norden herrschen größere Dörfer vor.

Der Landkreis Landshut im Westen Niederbayern hat eine lange gemeinsame Grenze mit oberbayerischen Kreisen, im Norden grenzt er an den anderen altbayerischen Regierungsbezirk, die Oberpfalz: Unsere Nachbar-Landkreise sind im Nordwesten der Landkreis Kelheim (Niederbayern), im Norden der Landkreis Regensburg (Oberpfalz), im Nordosten der Landkreis Straubing-Bogen, im Osten der Landkreis Dingolfing Landau und der Landkreis Rottal-Inn (alle Niederbayern), im Süden der Landkreis Mühldorf am Inn und der Landkreis Erding sowie im Westen der Landkreis Freising (alle Oberbayern).

35 Gemeinden, zwei ehemalige Kreisstädte

Der Landkreis Landshut umfasst 35 Gemeinden, darunter die früheren Kreisstädte Rottenburg an der Laaberund Vilsbiburg sowie sieben
Märkte. Der zweitgrößte Landkreis Niederbayerns ist „ein Stück vom Herzen Altbayerns“: Städte, Märkte, Dörfer und, besonders in der Südhälfte, auch viele Weiler und Einzelgehöfte sind eingebettet in eine wunderbare Kulturlandschaft. Charakteristisch ist der reizvolle Wechsel von Feldern, Wiesen und Wäldern auf Kuppen und Rücken des „Isar-Inn-Hügellandes“ im Süden mit den weiten Talgründen der Vils sowie der Hallertau mit ihren Hopfengärten und den Tälern von Kleiner und Großer Laaber im Landkreisnorden. Die Mitte bilden ein grünes Auwaldband entlang der im Sonnenlicht silbern glänzenden Isar und, auf der Hochterrasse des Isartals, ein breiter Streifen fruchtbarster Lössböden. Hier liegt mit den drei Märkten Altdorf, Ergolding und Essenbachauch der größte Bevölkerungsschwerpunkt.

Der Bezirk Niederbayern

Niederbayern ist mit 10.325 Quadratkilometern und rund 1,25 Millionen Einwohnern der flächenmäßig zweitgrößte bayerische Regierungsbezirk, in dem rund zehn Prozent der Menschen im Freistaat leben. Die Landschaft wird vom Mittelgebirge und Nationalpark Bayerischer Wald im Nordosten, vom Hügelland zwischen Isar und Inn im Süden und vom weiten Donautal dazwischen geprägt.

Die Donau fließt in Niederbayern durch die spektakuläre Weltenburger Enge bei Kelheim, durch den fruchtbaren Gäuboden (Bayerns
„Kornkammer“) bei Straubing und die Dreiflüssestadt Passau.

Die Wirtschaft in der Region ist durch die Automobilindustrie mit dem weltweit größten BMW-Werk in Dingolfing und bedeutenden Zulieferbetrieben geprägt. Eine wichtige Rolle spielt der Tourismus im Bayerischen Wald und im bayerischen Golf- und Thermenland mit Europas beliebtestem Kurort Bad Füssing.

Außerdem hat die Landwirtschaft nach wie vor eine große Bedeutung. Niederbayern grenzt an die Oberpfalz (Nordwesten), an Oberbayern (Südwesten), die Tschechische Republik (Nordosten) und Österreich (Südosten).

Der Name „Niederbayern“ entstand im Jahr 1255, als die bayerischen Herzöge das Land teilten. Der östliche Teil – das bayerische Unterland – wurde zu Niederbayern, der westliche zu Oberbayern. Die Grenzen und der Name der Region änderten sich im Lauf der Jahrhunderte mehrfach. Erst 1808 hatte Niederbayern weitgehend seine heutige Form und Größe. Seit 1956 ist Landshut, wie bereits im Mittelalter und von 1839 bis 1932, wieder Sitz der Bezirksregierung und damit die „Hauptstadt“ des Regierungsbezirks.

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Bericht und Bilder: KFV Landshut, LRA Landshut