17 Schüler ‚checken‘ jetzt Katastrophen
Neues Pilotprojekt klärt Schüler über Naturgefahren auf
Kirchehrenbach-Wie verhalte ich mich bei Hochwasser? Was macht Starkregen und was bedeutet es, wenn die Sirene mehrfach schnell aufheult? Das sind nur drei Fragen, die 17 Grundschülerinnen und -schüler in Kirchehrenbach nach drei besonderen Unterrichtseinheiten beantworten können.
Die Feuerwehr hat mit Unterstützung der Offenen Ganztagesschule (OGTS) das neue, selbst initiierte Projekt Katastrophen-Checker-Pass erfolgreich durchgeführt. Mit Experimenten, dem einen oder an-deren Arbeitsblatt, Erzählungen und Spielen ging es darum, Kindern altersgerecht Wissen zu vermitteln und damit die richtigen Verhaltensweisen bei Naturkatastrophen zu fördern. Dadurch können Ängste abgebaut und die Kinder in ihrer Entwicklung unterstützt werden. Themen waren Hochwasser, Sturm, Gewitter, starke Hitze, Sirenensignale – Stichwort Bevölkerungswarnung – und was man für den Notfall zuhause haben sollte bzw. mitgenommen werden muss.
„Sicherheit durch Vorsorge – Naturgefahren im Fokus“ lautete der Titel einer Kooperationsvereinbarung Anfang 2024, in der das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), der Deutsche Feuerwehrverband sowie die Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes e. V. neues Lehr- und Bildungsmaterial zum Thema Selbstschutz vorgestellt hatten.
Dort heißt es u.a. „Naturgefahren gehören zum Leben. Wir können nicht verhindern, dass sie uns betreffen. Doch wir alle können uns darauf vorbereiten, Risiken für uns und unsere Nächsten zu minimieren und uns bestmöglich zu schützen. Am besten gelingt das, wenn Notfallvorsorge von vielen Menschen nachhaltig betrieben wird und ein Grundwissen über richtiges Handeln in Notsituationen allseits abrufbar ist.“
Das nahm Kommandant Sebastian Müller zum Anlass für erste Überlegungen rund um das Thema. Passend dazu die Nachfrage der OGTS, ob die Feuerwehr Interesse an einem Besuch und Mitgestaltung der „Mittagszeit“ für die Kinder hat. Für den Feuerwehrchef war der Katastrophen-Checker-Pass geboren. Die inhaltliche Ausarbeitung orientierte sich an Materialien des BBK. Mit den Figuren „Max und Flocke“ gibt es dort zwei Comic-Protagonisten, die Kindern das Thema Bevölkerungsschutz näherbringen. Natürlich ist das entsprechend angepasst oder beispielsweise mit Infos an die Eltern versehen worden
Das vermutlich bundesweit einmalige Projekt soll im Herbst auf jeden Fall weitergeführt werden. Seit der ersten Veröffentlichung haben die Feuerwehr bereits Anfragen aus ganz Deutschland erreicht. Darüber freute sich „Erfinder“ Sebastian Müller sehr. „Hoffentlich findet das Projekt viele Nachahmer! Es ist die perfekte Ergänzung zur bestehenden Brandschutzerziehung“, sagte der Kommandant.
In Kirchehrenbach wird sie seit vielen Jahren mit Schule und Kindergarten in enger Zusammenarbeit durchgeführt. Das Verhalten im Brandfall und das Absetzen des Notrufs stehen dabei im Mittelpunkt.
Ganz besonders dankte Müller dem OGTS-Team mit Sabrina Bernitz sowie Schulleiterin Ute Rothmeyer für die Unterstützung im Vorfeld und bei der Durchführung. Sie und Bürgermeisterin Anja Gebhardt waren bei der Übergabe der ersten 17 Katastrophen-Checker-Pässe mit dabei und gratulierten.
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Pressemitteilung Feuerwehr Kirchehrenbach
Hinweis: Für die fotografierten Kinder liegt eine Einverständniserklärung der Eltern zur Veröffentlichung bei der Schule vor.
Fotos: Feuerwehr Kirchehrenbach
1: Was macht Starkregen? Experiment am Mini-Sandkasten und mit Bechern: Das Lego-Dorf wird überflutet.
2: Die ersten stolzen Katastrophen-Checker-Pass-Besitzer mit Kommandant Sebastian Müller, Schul-leiterin Ute Rothmeyer und Bürgermeisterin Anja Gebhardt.
3: Das Starkregen-Experiment war am spannendsten (siehe Foto 1).
4: Was schafft ein Sturm? Fliegen nur Stühle und Tische oder sogar Bäume?
5: Ratespiel unter der Decke. Was muss alles in den Notfallrucksack.