Berufsfeuerwehrtag 2019 bei der Feuerwehr Roth - Junge Helfer im Dienst

17. Juni 2019
BFV

Am Freitag, den 07. Juni 2019, um 16 Uhr startete der Berufsfeuerwehrtag auf der Feuerwache Roth. Dort versammelten sich die Jugendfeuerwehren Roth, Eckersmühlen, Birkach und Jugendliche der Feuerwehr Kiliansdorf sowie die Jugend des Bayerischen Roten Kreuzes. Vor ihnen lagen 24 Stunden voller Spannung, Spaß und Action.

Nach einer kurzen Phase des Ankommens, in der die Jugendlichen ihre Feldbetten aufstellten und sich eine grobe Orientierung auf der Wache verschafften, folgte die Begrüßung durch die Jugendwarte und des Kreisbrandinspektors Michael Stark. Nach ihren Begrüßungsworten war schnell klar, nur gemeinsam können die Einsätze erfolgreich bewältigt werden. Damit es im Fall der Alarmierung nicht zu einem Chaos kommt war es wichtig die knapp 40 Jugendlichen auf die verschiedenen Autos und Sitzplätze einzuteilen, wie es auch bei der richtigen Berufsfeuerwehr geregelt ist. Dies geschah über ein Losverfahren um für alle Jugendlichen die gleichen Chancen sicher zu stellen.

 

 

Ohne Mampf kein Kampf!

 

Als erster Programmpunkt stand das Abendessen auf dem Plan. Um fit und gestärkt für die Nacht zu sein gab es für die jungen Floriansjünger Currywurst vom Grill. Danach folgte eine Unterrichtseinheit des BRK. Auf der Agenda standen die psychosomatische Notfallversorgung, kurz PSNV, sowie die Herz- Lungen- Wiederbelebung. Da die Feuerwehren im Ernstfall oft als sogenannte Erstversoger, noch vor dem Rettungsdienst, an einen Unfallort gelangen sind solche Themen auch für die jungen Floriansjünger wichtig. Der Unterricht besteht aber nicht nur aus trockener Theorie, sondern verlangte von den Jugendlichen auch ein paar praktische Einheiten. An einer Übungspuppe sollte jeder einmal die Herz- Lungen- Massage und die Beatmung mit einem Beatmungsbeutel durchführen.

Endlich war es soweit, zum ersten Mal ging der Alarm. Panisch rannten die Kinder durch die Wache um sich erst auszurüsten und dann ihren Platz im Einsatzfahrzeug einzunehmen. Eine verletzte Person lag in ihrer Wohnung im zweiten Obergeschoss, sie war nicht in der Lage das BRK zu sich in die Wohnung zu lassen. Durch Unterstützung der Feuerwehr gelang es den Helfern vom BRK über das Fenster in die Wohnung zu gelangen. Dabei kam die Drehleiter der Feuerwehr zum Einsatz.

 

 

Nahezu zeitgleich ereilte die Wache eine zweite Alarmierung. Eine Person ist unter einen Traktoranhänger geraten. Die jugendlichen des BRK kümmerten sich um die Erstversorgung der eingeklemmten Person, während die Mannschaft der Feuerwehr damit beschäftigt war den Anhänger mithilfe der Geräte der technischen Hilfeleistung zu unterbauen. Dadurch war es möglich die Person unter dem Reifen herauszuholen. Mit gemeinsamen Kräften beförderten die Jugendlichen die Person auf die Krankentrage.

 

 

Kaum wieder zurück im Gerätehaus ging der Alarm ein erneutes Mal. Die Leitstelle alarmierte die Feuerwehr um einen Landeplatz auszuleuchten sowie das BRK als Bereitschaft. Der Polizeihubschrauber Edelweiß der Polizei- Hubschrauberstaffel Bayern Außenstelle Roth landete auf dem Hasenbühl. Danach bot sich für die Teenager die Möglichkeit der Polizei Fragen zu stellen und den Hubschrauber aus der Nähe zu begutachten. Nach diesem Highlight ging es für die jungen Helfer wieder zurück auf die Wache. Nun war Nachtruhe angesagt.

Keine Zeit auszuschlafen

 

Um fünf Uhr in der Früh riss uns ein weiterer Einsatz aus den Betten. An der Lände in Roth ereignete sich in den frühen Morgenstunden ein Verkehrsunfall. Dabei gab es zwei verletzte Personen, eingeklemmt in ihren Wägen. Mithilfe von Schere und Spreizer ermöglichte die Feuerwehr den Sanitätern des BRK den Zugang zu den Patienten. Für Einsatzkräfte kommt es vor allem bei der Rettung von Personen auch mal zu schwerwiegenden Erfahrungen die sie noch lange nach dem Einsatz beschäftigen. Genau hierfür gibt es Menschen bei der PSNV, die sich darauf spezialisiert haben zusammen mit den Einsatzkräften die Ereignisse nach zu besprechen und zu verarbeiten. Genau das war auch Thema in der Unterrichtseinheit am Vortag.

Nach diesem Einsatz war Manuela Aull zu Besuch und nahm am Frühstück auf der Wache teil. Sie erzählte den jungen Helfern mehr über ihr Amt und jeder der wollte, konnte das Gespräch mit ihr suchen.


Auf die morgendliche Stärkung folgte auch schon ein weiterer Notfall für die Einsatzkräfte. Diesmal war eine Person auf einem Baufirmengelände in Not geraten. Beim Besteigen eines Fließbandes verlor die Person den halt und fiel herunter. Dabei klemmte sie sich ihr Bein am Fließband ein. Da das Gelände sehr eng war, brachte dieser Einsatz besondere Herausforderungen mit sich.

 

Für das BRK war die Person auf engstem Raum schwer zu versorgen und die Feuerwehr hatte Probleme die Person aus dieser verzwickten Lage zu befreien. Doch in gemeinsamer Zusammenarbeit ließ sich auch dieser Einsatz bewältigen.

Nahe dem Firmengelände entfachte sich ein Waldbrand, hierfür alarmierte die Leitstelle weitere Unterstützung von der Wache. Mit dem Dachmonitor des TLF 24/50 und einem standardmäßigem Löschaufbau ließ sich das Feuer schnell wieder unter Kontrolle bringen.

 

Wichtig nach jedem Einsatz ist die wieder Bereitstellung der Fahrzeuge. Zurück im Feuerwehrhaus sorgen die Jugendlichen dafür dass auf jedem Auto wieder die richtige Ausrüstung vorhanden ist.

Zu guter Letzt

 

Am Nachmittag ereilte ein Großeinsatz die Feuerwache. Die Leitstelle alarmierte alle Einsatzfahrzeuge. Eine Verpuffung löste die Brandmeldeanlage aus. Dabei entfachte sich ein Brandherd und mehrere Personen zogen sich Verbrennung zu. Der gesamte Löschzug kümmerte sich um die Bekämpfung des Feuers während das BRK alle Hände voll zu tun hatte sich um die Patienten zu kümmern. Doch auch diesen Großeinsatz meisterten die Jugendlichen souverän. 

 

Das Gerätehaus wieder sauber, die Taschen gepackt verabschiedeten die Jugendwarte die jungen Helfer. Dabei lobten sie die Zusammenarbeit jedes Einzelnen. Zum Abschied bekam jeder noch ein Gruppenbild vor dem Helikopter. Kaputt aber mit vielen neuen Erfahrungen und Eindrücken traten die verschiedenen Wehren die Heimreise an.

 

 

Lilly Fröbel