63. Delegiertenversammlung des DFV mit bayerischem Abend

15. November 2016
LFV Bayern DFV

Einer guten Tradition folgend, lädt im Vorfeld der jährlichen Delegiertenversammlung des Deutschen Feuerwehrverbands der austragende Verband am Vortag zu einem Länderabend ein. Da der LFV Bayern in diesem Jahr die Rolle des Gastgebers übernommen hat, wurden die Delegierten und Gäste mit einem gemütlichen bayerischen Abend überrascht.

Nach einem Sektempfang im MAN Truck Forum eröffneten die Dingolfinger Stadtmusikanten mit traditionell bayerischen Musikstücken gegen 19 Uhr den offiziellen Teil des Abends. Alfons Weinzierl begrüßte alle Gäste insbesondere Innenminister Joachim Herrmann, der es sich wieder einmal nicht nehmen ließ, die Feuerwehren zu besuchen. Weiterhin bedankte er sich bei allen Partnern des LFV Bayern, die diesen Abend möglich gemacht haben. Kurz schnitt Weinzierl einige Projekte des LFV Bayern an, die in den letzten Jahren verwirklicht werden konnten, berichtete über aktuelle Einsatzzahlen und warf einen Blick in die Zukunft. Mit einem Appell an die Politik, das Ehrenamt nicht als selbstverständlich zu erachten und die freiwilligen Frauen und Männer nicht auszunutzen, übergab Alfons Weinzierl das Wort an den Hausherren MAN-Vorstand Herrn Joachim Drees.

Herr Drees dankte den Feuerwehren für Ihren unermüdlichen Einsatz und war stolz, das MAN Truck Forum der diesjährigen Delegiertenversammlung zur Verfügung stellen zu dürfen. Er berichtete über neue Entwicklungen im Fahrzeugbereich und wie sich das auf die Feuerwehren auswirke. Nach Herrn Drees sprach DFV-Präsident Ziebs einige Dankesworte an MAN, den LFV Bayern und alle die den Abend möglich gemacht haben.

Innenminister Joachim Herrmann war der Schlussredner und freute sich, dass die Vertreter der Deutschen Feuerwehren zu Gast in Bayern waren. Er berichtete was die bayerische Politik für ihre Feuerwehren tut und auch in Zukunft tun wird. Deutlich prangerte der Innenminister die Gewalt gegen Rettungskräfte und Feuerwehrleute an. Hier forderte der Minister einen besseren Schutz vor Angriffen und eine härtere Bestrafung für die Täter.

Der offizielle Teil des Abends endete mit der Übergabe des Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuzes in Gold an Joachim Herrmann, das Hartmut Ziebs mit vielen dankenden Worten an unseren „Feuerwehrminister“ überreichen durfte. Dieser freute sich sehr über die höchste Auszeichnung die der DFV vergeben kann.

Nach einem köstlichen bayerischen Buffet und anregenden Gesprächen, folgte eine besondere Show-Einlage. Der Auftritt der Altneihauser Feuerwehrkapelln sorgte für Riesenlacher. Die Oberpfälzer witzelten und zogen über den Rest Deutschlands her, der zu Gast im „hochgelobten“ Land Bayern war. Mit ihrer aufmüpfigen Art begrüßten Sie von Innenminister Herrmann bis zur letzten „Freibierlätschn“ alle Gäste und nahmen sich – wie es Ihre Art ist – einen nach dem anderen zum „dableck´n“ vor.

Die Delegiertenversammlung des DFV begann am Samstag mit der Rede des Präsidenten im repräsentativen Teil. Hartmut Ziebs forderte von der Politik die Zusagen der ergänzenden Ausstattung der Feuerwehren für den Katastrophenschutz einzuhalten. Auch äußerte er sich zu den gehäuften Vorfällen, bei denen Feuerwehrleute verbal oder auch körperlich angegriffen wurden. "Es ist in keiner Weise zu tolerieren, dass unsere Feuerwehrfrauen und -männer tätlich oder verbal angegriffen werden, wenn sie anderen Menschen helfen wollen. Ein solches Verhalten hat keinen Platz in unserer Gesellschaft", bekräftigte der Verbandspräsident im Hinblick auf das Thema "Gewalt gegen Einsatzkräfte".

Hier setzte auch der Hessische Innenminister Peter Beuth an, der extra zur Verabschiedung des DFV Vizepräsidenten Ralf Ackermann angereist war: "Wer Einsatzkräfte angreift, greift unseren Rechtsstaat an. Das lässt sich dieser nicht gefallen", stellte der Minister fest. Er stellte in Aussicht, dass mit Einführung des so genannten "Schutzparagraphen" im Strafgesetzbuch der tätliche Angriff auf Feuerwehrangehörige künftig härter bestraft werde.

Nach einer würdigen Verabschiedung von Ralf Ackermann, den die Delegierten unter großem Applaus zum Ehrenmitglied des DFV ernannten, wurden Frank Hachemer, Präsident des LFV Rheinland-Pfalz und Dr. Christoph Weltecke, Vizepräsident des LFV Hessen, als neue Vizepräsidenten des DFV gewählt. Durch eine zuvor beschlossene Änderung der Satzung des Deutschen Feuerwehrverbandes ist es nunmehr möglich, statt bislang drei nun bis zu vier Vizepräsidenten aus den Reihen der Landesfeuerwehrverbände zu wählen. "In den letzten Jahren ist eine relevante Erhöhung des Arbeitsaufkommens des Präsidiums zu verzeichnen. Dazu zählen die Bereiche Integration/Migration, öffentliche Sicherheit, Europäische Union sowie Öffentlichkeitsarbeit", heißt es in der Begründung.

Ulrich Behrendt wurde als Vizepräsident für die Bundesgruppe Werkfeuerwehren wieder gewählt und Heinrich Scharf wurde einstimmig als Bundesjugendleiter der DJF bestätigt.

Ein weiteres Highlight des Tages war die Übergabe des IF Star 2016. Die Freiwillige Feuerwehr Panketal (Brandenburg) kann sich über den ersten Platz beim Feuerwehr-Innovationspreis freuen. Mit ihrem Konzept für eine bessere Kennzeichnung von Einsatzorten an Autobahndreiecken und Autobahnkreuzen überzeugte sie die Fachjury. Mit dem IF Star honorieren die öffentlichen Versicherer gemeinsam mit dem DFV alle zwei Jahre die drei besten eingereichten innovativen Ideen zu schadenmindernden Einsatztechniken und -taktiken.

Erstmalig gab es in diesem Jahr keinen dritten Platz, sondern zwei zweite Plätze. Denn zwei Projekte haben die Jury gleichermaßen überzeugt: Die Freiwillige Feuerwehr Höhenrain (Bayern) entwickelte mit wenig Kostenaufwand eine Klammer und eine Tragebox, mit deren Hilfe ein Feuerwehrmann oder eine Feuerwehrfrau alleine alle für die Absicherung einer Unfallstelle nötigen Ausrüstungsgegenstände transportieren kann. Die Ortsfeuerwehr Hoogstede (Niedersachsen) gewann ebenfalls den zweiten Platz. Mit ihrem Konzept eines optimierten Einsatzleitsystems verbesserte sie mittels eines Fahrzeugbesetzungsterminals die Organisation ihrer Feuerwehrleute beim Ausrücken.

Somit endete ein erfolgreiches Wochenende für die deutschen Feuerwehren. Der LFV Bayern bedankt sich an dieser Stelle noch einmal herzlich bei den Partnern, ohne die der bayerische Abend nicht möglich gewesen wäre. Zu erwähnen sind hier die MAN Bus & Truck Deutschland GmbH, das Bayerische Staatsministerium des Inneren, die Versicherungskammer Bayern, die Firmen Dräger und HAIX sowie die BMW AG.

 

Bilder des Wochenendes können hier angesehen und heruntergeladen werden.

Herzlichen Dank an "Der Fotoladen".